In der letzten Woche hatten wir unser Spiel soweit fertig gestellt. Es ist lauffähig und wir können es spielen. Jetzt geht es darum alle Bugs zu finden. Wenn das erledigt ist laden wir das Spiel auf Google Play hoch und veröffentlichen es.
Betatests
Betatests sind ungemein wichtig. Denn nichts ist für einen Spieler frustrierender, als wenn er merkt, dass ein Spiel nicht richtig fertig bzw. voller Fehler ist. Auch wenn man als Entwickler nach besten Wissen und Gewissen programmiert und getestet hat, so sieht man manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Zum Beispiel erzeugen wir ja die Planeten über eine Routine. Hierbei muss aber sichergestellt sein, dass neue Planeten nicht „in“ anderen Planeten, Sonnen, oder in der Zielgalaxie erzeugt werden. Diese Planeten müssen zudem noch einen gewissen Abstand zu anderen Planeten besitzen, damit sich die Planetengravitationen nicht in die Quere kommen. Da wir die Planeten in dieser Routine auch jedes Mal in einer variablen Größe erzeugen existiert hier viel Fehlerpotential, welches man durch ausgiebiges Testen zu minimieren versucht.
Weiterhin existieren dort draußen abertausende Smartphones mit den verschiedensten Displaygrößen, Auflösungen, Pixeldichten, Leistungen und Android-Versionen. Und unser Spiel soll auf so vielen Geräten wie möglich reibungslos funktionieren. Da sich aber nicht jeder Entwickler mit dutzenden Smartphones eindecken kann, bietet der freie Markt einige Emulatoren an, die einem dabei helfen. Der Android-Emulator aus Android Studio ist mittlerweile nicht schlecht. Aber auch Genymotion darf hier nicht unerwähnt bleiben. Weiterhin bieten Entwickler im Unity Asset Store tolle Erweiterungen (wie z.B. xARM: Aspect and Resolution Master) an, um direkt in der Entwicklungsumgebung auf verschiedenen emulierten Geräten zu testen.
Am Besten suchst du dir für die Betatests ein paar gute Freunde und Kollegen und gibst ihnen das Spiel zum Testen. Sind diese nach 1-2 Wochen mit dem Testen durch kannst du deine Betatests erweitern, indem Du in der Google Play Developer Console eine Betatest-Gruppe erstellst. Hierüber lädst du dann mehrere Dutzend Leute ein, die sich im Play Store dann entsprechend dafür registrieren. Diese Funktion kannst du übrigens auch später noch für alle deine Spiel-Updates nutzen. Bevor du also ein Spiel direkt für alle Nutzer veröffentlichst, machst du das zuerst nur für die Betatester und wenn die dir das Okay geben, gibst du diese Version für alle frei.
Veröffentlichung auf Google Play
Die Veröffentlichung auf Google Play ist bei Android ziemlich einfach. Du musst das Spiel in Unity3D zuerst für Android exportieren und erhältst hierbei eine apk-Datei. In der Developer Console legst du nun ein neues Spiel an, vergibst einen Namen und lädst die Apk-Datei hoch.

Als Nächstes geht es darum den Store-Eintrag vorzubereiten. Wir möchten unser Spiel weltweit anbieten. Daher legen wir zuerst Englisch als Standardsprache fest und fügen anschließend Deutsch als weitere Sprache hinzu. Dies machen wir deshalb in dieser Reihenfolge, da ansonsten alle Menschen ausserhalb der USA unseren Store-Eintrag in deutsch sehen würden.
Nun fügen wir unserem Spiel noch eine Beschreibung (einmal in Deutsch und einmal in Englisch), Screenshots und eine Kategorie hinzu.

Im nächsten Schritt erfolgt die Einstufung des Inhalts. Hier müssen wir eine Altersgrenze festlegen und im Zuge dessen gewisse Fragen beantworten, ob unser Spiel z.B. Gewaltszenen beinhaltet.

Nun kümmern wir uns noch um die Preisgestaltung und den Vertrieb. Wir bieten das Spiel kostenlos und ohne Werbung an und möchten, dass es in 141 Ländern + dem Rest der Welt verfügbar sein soll.

Nun sind wir auch schon bereit zur Veröffentlichung.

Und damit sind wir nun auch am Ende unserer Spielereihe angelangt. Unser Spiel Gravity Joe kannst du nun im Play Store herunterladen und spielen. Falls Du Entwickler bist und gerne einen Einblick in die Quellcodes nehmen möchtest, so kannst du das Spiel in einer etwas abgespeckteren Version hier im Unity Asset Store gegen einen kleinen Obolus herunterladen.
Wir hoffen ihr hattet viel Spaß bei unserer kleinen Serie „Wie macht man eigentlich ein Spiel“. Für weitere Fragen stehen wir euch gerne zur Verfügung.