Das Kürzel VPN ist mittlerweile vielen von uns ein Begriff. Mit dem Virtual Private Network verschlüsselst du sämtliche Daten und Spuren von deinem Gerät ins Internet beziehungsweise zum Firmennetzwerk. VPNs blockieren dabei Werbung und Fishing-Versuche, Malware und Tracker. Sensible Daten wie zum Beispiel Online-Banking sind durch die Nutzung eines VPN geschützt. Aber ein VPN bietet weit mehr als nur den Schutz deiner Daten. Es ermöglicht dir auch auf Infos oder Filme aus anderen Ländern zuzugreifen, die an deinem Standort nicht verfügbar sind.
VPN – Sicheres arbeiten über PC oder Smartphone
Wenn uns Corona eines gezeigt hat, dann, dass das Arbeiten von Zuhause durchaus möglich ist. Das Arbeiten beziehungsweise die Einwahl in dein Firmennetzwerk erfolgt über ein klassisches VPN. Anschließend erledigst du deine Arbeit (sofern das möglich ist) von zu Hause aus. Ebenfalls ist es möglich per VPN aus der Firma auf dein eigenes Netzwerk zu Hause zuzugreifen.
Insgesamt ermöglicht das VPN ein sicheres Arbeiten, da sämtliche Daten verschlüsselt über einen sogenannten Tunnel geschickt werden.
Kommerzielle VPN-Dienste setzen primär auf den Schutz der eigenen Privatsphäre beim Surfen im Netz. Des Weiteren ermöglichen sie zum Beispiel den Zugriff auf Streaming-Dienste (zum Beispiel Netflix) und deren Inhalte im Ausland (Geoblocking).
Netflix und andere Streaming-Dienste
Filme-Publisher und Rechte-Inhaber medialer Inhalte handeln für jede Region eigene Verträge aus. Somit darf Netflix oder irgendein anderer Streaming-Anbieter nicht jeden Film in jedem Land abspielen. Befindest du dich zum Beispiel in einem Urlaubsland kann es passieren, dass anhand deines aktuellen Standortes der Zugriff auf Netflix-Inhalte verweigert wird, da das Urlaubsland nicht das Recht hat, diesen Film abzuspielen. Mit einem VPN umgehst du dann das sogenannte Geoblocking, indem du vorgibst an deinem Heimatort zu sein und rufst die Inhalte ab.
Vor dem Erwerb einer kommerziellen VPN-Software lohnt es sich in den Nutzungsbedingungen nachzulesen, ob die Verwendung einer VPN-Software erlaubt ist und man sich nicht strafrechtlich verhält. Viele Streamingdienst-Anbieter liefern sich mittlerweile mit den VPN-Anbietern Spiel: VPN-Server kommen auf eine Sperrliste der Streamingdienst-Anbieter, die VPN-Anbieter starten wieder neue VPN-Server.
VPN – Vorteile bei der Nutzung mit dem Smartphone
Ein VPN bietet eigentlich nur Vorteile während der Nutzung. Jede Verbindung wird maximal verschlüsselt. Egal, ob du dich zu Hause oder in dein Firmennetzwerk einwählen möchtest oder unerkannt surfen möchtest. Gerade unterwegs, bei der Nutzung eines freien WLAN-Hotspots ist ein VPN unerlässlich. Viele dieser Hotspots sind nur unzureichend oder gar nicht gesichert. Somit ist es für Angreifer ein leichtes, deine Daten abzugreifen. Handelt es sich dabei um sehr sensible Daten wie zum Beispiel Passwörter von Online-Konten, Kreditkartendaten oder auch sensible Firmendaten, ist nämlich guter Rat teuer. Hier ist also das VPN unerlässlich, da es alle übermittelten Daten gegen Angriffe von außen absichert.
VPN ist nicht gleich VPN
Das klassische VPN kommt dann zum Zuge, wenn du zum Beispiel von zu Hause aus im Home-Office auf dein Firmennetzwerk zugreifen möchtest. Dieses klassische VPN wird über den Router eingerichtet (zum Beispiel die Fritz!Box zu Hause).
Das kommerzielle VPN gibt es von vielen Anbietern und hat sich auf den Schutz deiner Privatsphäre spezialisiert. Hier gibt es Vorteile und auch Nachteile. Vorteile sind auch hier, wie schon erwähnt der sichere Datenverkehr, beziehungsweise das Weiterleiten der Daten durch einen verschlüsselten Tunnel. Angreifer und auch die Datenkrake Google haben es bei einem VPN schwer, persönliche Daten zu tracken, da das Surfen anonym erfolgt. Mit einem VPN ist es möglich, regionale Beschränkungen zu umgehen und auch Inhalte aus anderen Ländern abzurufen. Ein Nachteil ist jedoch, dass nicht alle Apps mit einer VPN-Verbindung funktionieren. Möglicherweise klappt das Abrufen deiner E-Mails nicht und es gibt auch sehr viele unseriöse Anbieter auf dem Markt. Hier musst du einige Anbieter vergleichen.
Sicherheit eines VPN
Mit den Protokollen OpenVPN (TCP und UDP), IKEv2, Shadowsocks, L2TP sowie WireGuard bietet VPN-Anbieter das ganze Arsenal an sicheren Protokollen an. Alle Protokolle sind AES-256 verschlüsselt. OpenVPN und IKEv2 sind die aktuell sichersten Protokollarten. Shadowsocks ist speziell zur Umgebung der Zensur in China entwickelt worden. Es handelt sich dabei um einen verschlüsselten Proxy.
Wireguard wurde als neues Protokoll für ale Nutzer eingeführt und nutzt den Verschlüsselungsalgorithmus ChaCha20. Es ist benutzerfreundlich, bringt eine hohe Sicherheit und Geschwindigkeit.
Weitere gebotene Sicherheiten sind zum Beispiel Multi-Hop. Damit kann eine Verbindung zu zwei Servern gleichzeitig erfolgen. Oder die Funktion KillSwitch, welche deine Internetverbindung schützt, wenn die VPN-Verbindung abbricht. Die meisten Anbieter greifen auch für DNS-Abfragen nicht auf Drittanbieter zurück, sondern nutzen eigene DNS-Server, sodass auch hier keine Rückschlüsse auf den Nutzer und dessen Surfverhalten möglich sind.
Einige Anbieter sind auch auf reine RAM-Servernetzwerke umgestiegen. Das bedeutet, es gibt keine Daten mehr auf physischen Servern. Mit dieser Speicherform wird sichergestellt, dass Daten automatisch gelöscht werden, sobald du die Verbindung trennst. Deine Daten werden daher immer nur vorübergehend gespeichert und können danach nicht mehr abgerufen werden. Ebenfalls im Angebot ist bei vielen eine 2FA (2 Faktor Authentifizierung).
Auch das Anmelden ist sehr sicher gestaltet. Du musst lediglich eine E-Mail-Adresse und ein Passwort angeben. Und sofern die E-Mail keine weiteren Daten über dich enthält bist du auf der sicheren Seite. Für zusätzliche Sicherheit und Anonymität kann die Zahlung über einen Dienst wie Bitcoin erfolgen.
Fazit
Anbieter eines VPN bieten ihre Software für fast alle Desktop-Betriebssystem (Windowws, MacOS, Linux usw.) an. Ebenfalls gibt es Browsererweiterungen (zum Beispiel für Chrome) und Software für android vpn und iOS, um das VPN auf Knopfdruck zu starten und wieder zu beenden. Die Sicherheit ist durch die VPN-Protokolle OpenVPN, IKEv2 und WireGuard gewährleistet. Auch die Benutzerfreundlichkeit steht an vorderster Stelle, um ein VPN für jeden Nutzer verfügbar zu machen.