Android L bringt nicht nur einen neuen Look & Feel sondern auch zahlreiche Neuerungen unter der Haube. Wir haben uns die Einstellungen mal genauer angeschaut und dabei ein paar bislang unerwähnte Funktionen entdeckt.
Die wichtigsten Neuerungen von Android 5.0 „L“ haben wir ja bereits in einem Video zusammengefasst. Dieser Artikel und das zugehörige Video gehen nun auf einige Details ein, die uns besonders gut gefallen haben oder die von Google bei der offiziellen Präsentation auf der Google I/O 2014 nicht besonders erwähnt wurden. Und wir haben auch eine Option gefunden, die bisher noch nirgends dokumentiert ist. Doch immer der Reihe nach…
Android Beam nennt sich die Funktion, um zwei NFC-fähige Android-Geräte aneinanderzuhalten und so Inhalte via Bluetooth ohne Pairing verschicken zu können. Wer die Funktion nicht kennt, wird wohl nie im Leben darauf kommen, sie zu nutzen (und ehrlich gesagt, nutzen wir Android Beam sehr selten). Das könnte sich nun ändern, da Google Android Beam ins Teilen-Menü eingebaut hat. Wer also schnell einen Kontakt, ein Foto oder eine andere Datei von einem Android-Gerät an ein anderes übertragen möchte, kann dazu einfach den entsprechenden Teilen-Eintrag antippen.
Für mehr Ruhe sorgt unter Android L der Nicht-Stören-Modus. Damit lassen sich Benachrichtigungen für eine Stunde oder „bis auf Weiteres“ ausschalten. In den Einstellungen dazu gibt es auch die Möglichkeit, den DND-Modus automatisch arbeiten zu lassen, zum Beispiel von Mitternacht bis morgens um 7 Uhr oder von 13 Uhr bis 15 Uhr, falls Kinder im Haus sind, die ein Mittagsschläfchen machen. Zudem gibt es eine Option, Nachrichten von allen Kontakten im Adressbuch oder von markierten Kontakten dennoch durchzulassen. Viele Hersteller haben bereits eine entsprechende Option in Ihren eigenen Android-Versionen mit drin (zum Beispiel Motorola mit Moto Assist), ab Android L ist die Funktion aber quasi ab Werk mit dabei.
Wer oft Besuch von Freunden bekommt, die sich dann jeweils über das eigene Wifi mit dem Internet verbinden möchten, wird sich über die Möglichkeit freuen, die WiFi-Einstellungen als NFC-Tag zu speichern. Diese Funktion findet sich in den Einstellungen zum WLAN, wenn man den Finger länger auf dem aktiven WiFi-Netz gedrückt hält. Wie in unserem Video zu sehen, scheint die Funktion nicht richtig zu arbeiten. Es klappt jedoch, wenn man beim Erscheinen der Tastatur einen Code von mindestens 8 Ziffern (vermutlich das WiFi-Passwort, die Mindestlänge für WEP beträgt 8 Ziffern) eintippt, und anschließend auf Speichern tippt. Wir versuchen, das in den kommenden Tagen noch zu reproduzieren, das Feature ist in jedem Fall noch nicht ganz vollständig. Ebenfalls neu in den WiFi-Einstellungen sind die detaillierten Angaben zur benutzten Frequenz (2,4 GHz oder 5,0 GHz) sowie die Angabe der IPv6-Adresse.

Der Flugmodus lässt sich unter Android L nicht mehr wie gewohnt über ein langes Gedrückthalten der Powertaste hervorrufen, sondern nur noch über die Schnelleinstellungen. Das ist insofern relevant, da sich ein Gerät somit nur noch nach dem Entsperren in den Flugmodus versetzen lässt. Ein Dieb muss das Handy somit ausschalten, wenn er die Netzwerverbindung stoppen will und kann es nicht einfach so im Flugmodus benutzen.

Ebenfalls auf dem Sperrbildschirm ist uns aufgefallen, dass Android L nun beim Aufladen des Geräts anzeigt, wie lange es noch dauert, bis das Gerät vollständig aufgeladen ist. Passend dazu zeigen die Informationen zum Akku an, bis wann der Androide voraussichtlich noch durchalten wird. Die bisherige Angabe in Tagen, Stunden und Minuten findet sich nicht mehr. Generell sind wir mit der Akkulaufzeit des Nexus 7 bisher sehr zufrieden. Man sollte aber wie immer beachten, dass ein neu installiertes und auf die Werkseinstellungen zurückgesetztes Android-Gerät immer die deutlich besseren Laufzeiten zeigt, als nach mehrmonatiger Nutzung. Wir gehen aber fest davon aus, dass Android L eine deutlich Verbesserung der Akkulaufzeit bringen wird. Dazu trägt auch die adaptive Displaybeleuchtung bei. Android L benutzt von Haus aus immer eine ans Umgebungslicht angepasste Helligkeit für das Display, diese lässt sich aber manuell regeln. Damit löst Android L das Problem, dass bei vielen aktuellen Geräten die automatische Displaybeleuchtung zu hell oder zu dunkel ist.


Unter den Einstellungen zur Sicherheit gibt es einen neuen Eintrag Trust Agents. Android L lässt sich basiert auf solchen vertrauenswürdigen Agents automatisch entsperren. Das ist praktisch, um einen sicheren Lockscreen zu benutzen und diesen zu Hause nicht andauernd eingeben zu müssen. Ein Fingertip auf den Eintrag Trust Agents ansehen oder deaktivieren fördert aber aktuell nur eine leere Liste zu Tage. Unsere Versuche, Bluetooth-Dongles oder ein anderes Android-Gerät via Bluetooth als Trusted Device einzurichten, schlugen bislang fehl.
Darüber hinaus gibt es noch sehr viele Detailänderungen, die wir hier jetzt nicht separat aufführen.
Fortsetzung folgt…
Wir werden auch in den kommenden Tagen nach neuen (Einstellungs-)Möglichkeiten von Android L suchen und diese hier und via Video auf YouTube vorstellen. Das folgende Video fasst die hier beschriebenen Funktionen und noch einige weitere auf 7 Minuten zusammen.
