Fragt man zehn Android-User nach ihrem liebsten Cloud-Speicherdienst, dann dürfte man wahrscheinlich neun mal Dropbox hören. Mit dem überarbeiteten Google Drive macht sich Google nun auf, den Rückstand aufzuholen. Besonders sticht dabei der integrierte Dokumentenscanner heraus.
Auf den ersten Blick hat sich Google Drive nicht groß verändert. Über die Seitenleiste navigieren Sie zu Ihrer Ablage, den für Sie freigegebenen Daten oder auch zu den von Ihnen markierten Dateien. Der Eintrag Offline führt Sie zu den Dateien, die sie aus Drive heraus auf dem Handy gespeichert haben, so dass Sie auf diese auch ohne eine aktive Internetverbindung zugreifen können.
Eine neue Ansicht finden Sie jedoch in der Datei- und Ordnerliste. Anstatt einfach nur eine simple Liste schalten Sie über das mit den vier kleinen, in einem quadrat angeoordneten, Kacheln zu der aus Google Now oder inzwischen auch Google+ bekannte gekachelten Ansicht. Dort sehen Sie bei Bildern, Office-Dokumenten und PDFs auch direkt eine Dateivorschau.
In der Detailansicht laden Sie einzelne Dateien in den Offline-Speicher des Handys. Für ganze Verzeichnisse ist das jedoch nach wie vor nicht möglich. Dort finden Sie auch die Option Dateien fü Ihre Kontakte freizugeben oder natürlich auch entsprechende Freigaben wieder zu entfernen. Im Gegensatz zum Offline-Speicher lassen sich auch ganze Ordner teilen.
Scannen mit OCR-Texterkennung
Richtig praktisch wird Drive nun für alle, die des öfteren Texte oder Dokumente archivieren möchten. Im Menü finden Sie nun unter dem Punkt Neu hinzufügen den Eintrag Scannen, er startet die Handy-Kamera in abgespeckter Form. Halten Sie die Kamera über Ihr Dokument — in diesem Fall eine Visitenkate — und drücken Sie ab.
Google Drive schneidet die Aufnahme nun automatisch zurecht und reduziert — bei nicht-farbigen Inhalten — auch gleich die Farbdarstellung auf Schwarz/Weiß. Über die Menü-Buttons am oberen Rand können Sie jedoch auch nachträglich noch den Zuschnitt und die Farbeinstellungen ändern. Hacken Sie die Aufnahme ab, wird sich umgehend als PDF-Datei zu Google Drive hochgeladenen.
Die Aufnahme liegt dort jedoch nicht nur ,,nutzlos„ herum. Google führt online eine Texterkennnung durch. Eine Suche nach ,,Medialinx„ führt somit ohne weiteres Zutun alle Visitenkarte aus dem Verlag der Android User heraus. Die Suche arbeitet nicht nur in der App, auch im Web-Frontend durchstöbert Google Drive Ihre eingescannten Dokumente nach den entsprechenden Schlagwörtern.
Google Drive ersetzt jedoch nicht ein vollwertiges OCR-Programm. In den PDFs selber wird nur die Bild-Information abgespeichert. Laden Sie Ihre mit Google Drive eingescannten Dokumente auf den PC herunter, dann sehen Sie nur den abfotografierten Text, dieser lässt sich weder markieren oder kopieren, noch über die Suchefunktion des PDF-Readers durchsuchen.