Saphirglas wird als Glas bei hochwertigen Uhren oder auch in der Waffenindustrie als Panzerglas verwendet. Saphir ist das zweithärteste aller transparenten Materialien, nur Diamant ist härter. Die Produktion und Verarbeitung des Materials ist allerdings alles andere als einfach, doch die Kosten fallen. Somit wird das Material als Display-Glas interessant für Handy-Hersteller.
Einem Bericht des MIT Technology Review zu Folge arbeiten Unternehmen daran, Saphirglasscheiben aus syntetisch produziertem Saphir zu entwickeln. Prototypen dieses Saphirglas-Displays erwiesen sich im Test als drei mal stabiler und kratzunempfindlicher als aktuelles Gorilla-Glas der dritten Generation. Nicht ohne Grund setzt Apple eine feine Safirglasscheibe vor die Linse seines iPhone 5.
Neben den technischen Fähigkeiten des Glases sind die Kosten für ein Massenprodukt wie Handys ein entscheidender Faktor. Während ein Gorilla-Glas aktuell mit etwas drei US-Dollar zur Kostenrechnung eines Smartphones beiträgt, würde ein Saphirglas-Display aktuell etwa 30 Dollar kosten. Die Forscher und Ingenieure möchten die Kosten jedoch auf unter 20 Dollar drücken.
Alternativ wird daran geforscht eine hochdünne Saphirglas-Schicht auf ein günstigeres transparents Trägermaterial aufzubringen. Dabei wird eine extrem dünne Schicht aus Safirglas, dünner als ein menschliches Haar, auflaminiert. Die Technik wird aktuell bei der Produktion extrem dünner Solarzellen eingesetzt.
So würden die guten Materialeigenschaften des Safirglases erhalten bleiben, die Kosten könnten jedoch deutlich gedrückt werden. Das Ergebnis wäre eine extrem harte Oberfläche, bei einem sehr dünnen Material — deutlich unter der Dicke von Gorilla Glas, das mit einer Höhe von etwa einem Millimeter deutlich dicker baut.