Mit "The Oregon Trail" legte Gameloft im vergangenen Jahr ein Aufbauspiel in niedlicher Wildwest-Optik auf. Seit einiger Zeit gibt es nun den Nachfolger, der über die Kinderkrankheiten hinweg und zudem gratis erhältlich ist. Wir haben uns den zweiten Teil des Aufbau-Klassikers von Gameloft genau angeschaut.
Freunde des Genre "Aufbauspiel" kommen bei diesem Gameloft-Titel voll auf ihre Kosten, Wildwest-Fans ebenfalls. Egal, ob Grafik, Musik oder Spielablauf, bei diesem Spiel hat Gameloft praktisch alles richtig gemacht und sorgt so für zahlreiche Stunden Spiel und Spaß.
Wie alles begann…
Zu Beginn von The Oregon Trail: Settlers wählen Sie, ob Sie in die Rolle von Daddy oder Mami schlüfen wollen und lernen dann die Grundsätze des Spiels. Auf einem noch unbesiedelten Gebiet gilt es, Pflanzen anzubauen und zu ernten, Holz zu schlagen, Gebäude zu bauen und für das Wohl der Menschen zu sorgen. Diese fünf Grundfunktionen nehmen Sie per Fingertip vor und sammeln dabei Erfahrungspunkte, Goldmünzen, Holz und Nahrung ein. Begleitet werden Sie dabei von einer angenehmen Soundkulisse und Musikstücken im Country-Stil.

Auf der Haben-Seite gibt es bei The Oregon Trail: Settlers Erfahrungspunkte, Lebensmittel und Geld. Davon haben Sie eigentlich immer genug. Kümmern müssen Sie sich hingegen um die Energie (blauer Blitz), die nur in beschränktem Umfang vorhanden ist (ein Zug alle drei Minuten) und um das Holz und die grünen Dollarscheine. Vor allem bei den Dollars sollten Sie höllisch aufpassen, nicht einmal aus versehen welche auszugeben, denn die grünen Scheine gibt es nur gegen echte Eurocent oder via Tapjoy. Mehr dazu weiter unten.
Mehr Holz bekommen Sie, indem Sie Bäume fällen. Das geht zu Beginn ganz einfach, dennoch sollten Sie sich hüten, sämtliche Bäume zu fällen, da die Bäume wachsen und so später mehr Holz abgeben. Also am besten immer nur so viel Holz fällen, wie Sie gerade für den Häuserbau brauchen.
Neben dieser Grundrohstoffen gibt es im Spiel auch noch Herzchen für Freundesbeziehungen und Smilies für die Zufriedenheit der Bevölkerung. In unseren Tests bis zu Level 15 hatten diese aber keine wirkliche Funktion..
Geld und Gegenstände
Zu Beginn des Spiels werden Sie ein paar Felder anlegen und Tomaten anpflanzen. Sie werden einen Markt bauen und ein Wohnhaus, vielleicht auch noch ein anderes Gebäude. Versuchen Sie, bereits hier Angeboten zu widerstehen, die diversen Vorhaben mit grünen Geldscheinen zu beschleunigen, sonst sehen Sie schnell einen Dialog der zum Gameloft-Shop führt. Hier erhalten Sie für 1,59 Euro zehn grüne Scheine, für 3,99 Euro gibt es 26 Stück, das Megapack mit 800 Scheinen lässt sich Gameloft mit 79,99 Euro berappen, aber selbst damit können Sie noch lange nicht alles kaufen, was Sie gerne möchten. An dieser Stelle deshalb auch ein Hinweis an Eltern mit Kindern im Vorschulalter oder im Schulalter: The Oregon Trail:Settler besitzt ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotential und ihre Sprößlinge werden schnell darauf kommen, wie man an die grünen Scheine über Papas Kreditkarte herankommt. Auch wenn Sie potentiell zu Spielsucht neigen, dann sollten Sie von diesem Spiel die Finger lassen.
Ein kleines Beispiel: wenn Sie keine Energie mehr haben, dann können Sie für 5 Scheine 5 Energiepunkte kaufen, für 1,59 Euro erhalten Sie 10 grüne Scheine, was 10 Energiepunkten entspricht. Dieses Geld können Sie sich sparen, wenn Sie einfach mal 30 Minuten Pause einlegen.
Geld in Form von Goldmünzen gibt es eigentlich stets genügend. Was Ihnen nach dem sechsten oder siebenten Level fehlen wird, sind bestimmte Rohstoffe, die man zum Beispiel braucht, um einen größeren Speicher für die Nahrungsmittel zu kaufen. Hier müssen Sie einfach genau hinschauen und gut lesen, was benötigt wird und wie man es herstellen kann. In unseren Tests bis Level 15 wurden keinerlei Güter zwingend benötigt, die es nicht für Goldmünzen gab.
Vielseitige Siedler
Allein mit klicken und bauen bzw. klicken und einsammeln kann man The Oregon Trail: Settlers aber noch nicht genau beschreiben. Denn das Spiel hält noch ein paar schöne Überraschungen bereit. Dazu gehören die In-Game-Spiele, also kleine Spiele im Spiel. So kann man pro 24 Stunden einmal Goldgräber spiele und auf einem Feld eine Ladung Dynamit hochgehen lassen. Als Belohnung gibt es kleine Sachpreise, manchmal auch größere. Noch mehr gewinnen kann man mit der Silber oder der Gold-Lotterie, die aber in grünen Scheinen bezahlt werden muss. Immerhin: bei unserem ersten Versuch für fünf Scheine gewannen wir ein Anglerhaus, ein Krankenhaus und eine Gans.
Beim Holz fällen kann es vorkommen, dass sich aufgeschreckte Tiere aus dem Wald auf den Weg in die Siedlung machen. Hier müssen Sie schnell handeln und die wilden Tiere erschießen. Dumm bloß, wenn einem gerade dann die Energie ausgeht. Dann kann es schon mal vorkommen, dass ein Bär ein Baby frisst, was wiederum nicht zur Zufriedenheit der Bevölkerung beiträgt. Aus dem Wald aufgeschreckte Tiere sorgen aber immer wieder für eine erfrischende Abwechslung.
Sehr empfehlen können wir auch das Angeln. Dazu brauchen Sie Würmer, die man seltsamerweise in der Werkstatt herstellt. Zum Angeln tippen Sie auf einen See und warten dann, bis der Fisch anbeißt. Jetzt gilt es, schnell auf den Angelhaken zu tippen und dann per Wischgeste den Fisch an Land zu ziehen. Sonst ist der Wurm futsch. Fische zählen ganz normal zu den Nahrungsmitteln, wobei es je nach Fisch eine andere Punktezahl gibt.
Mit Freunden spielen
Wie bei sehr vielen Gameloft-Titeln gibt es auch bei The Oregon Trail: Settlers eine soziale Komponente. So können Ihnen Freunde beim Spiele helfen und zum Beispiel Gegenstände besorgen, die man selbst noch nicht (erwirtschaftet) hat. Wenn Sie möchten, können Sie damit auch ihre Facebook-Freunde ärgern, wir empfehlen aber, es bei einem Gameloft-Account zu belassen und sich dort Freunde zu suchen. Für einen Einstieg bieten sich die Kommentare bei Google Play an. Wir möchten uns hier schon mal bei Chrombecher, Cochius, cindy1986 und nutto86 bedanken, die unsere Freundesanfrage akzeptiert und uns so zu ein paar netten Ausflügen verholfen haben.
Ihre Freunde können Sie jederzeit Besuchen, aber pro Tag maximal fünf Aktionen ausführen. Nach einem Besuch kehrt das Spiel zudem immer wieder zu Ihrem eigenen Dorf zurück und nicht gleich zum nächsten Freund wie bei anderen Titeln. Das fanden wir etwas schade. Die Netzwerkfunktion arbeitete in unseren Tests zur besten Zufriedenheit. Es waren keine Hänger oder andere Probleme zu erkennen.
Aufgaben erledigen
Als weiteres Element kommen bei The Oregon Trail: Settler Aufgaben hinzu. Sie finden diesen im Briefe-Menü unten links bzw. indem Sie auf eine Person klicken, die einen Brief anzeigt. Bei den Aufgaben ist sehr viel Vorsicht geboten. Allzu leichtsinnig geben Sie hier sonst ihre grünen Scheine aus. Kühl und berechnend zu spielen, lohnt sich auch an anderer Stelle. So kosten Tomaten zum Beispiel 10 Goldmünzen und geben 8 Nahrungsmittel zurück. Mais kostet hingegen 80 Goldstücke, bringt aber nur 32 Nahrungsmittel ein. Also besser acht mal Tomaten pflanzen, als einmal Mais, auch wenn das etwas mehr Arbeit ist, also mehr Energiepunkte verschlingt.
Grüne Scheine
Wie oben erwähnt, gibt es die grünen Dollars nur gegen richtiges Geld. Eine Ausnahme bildet das Anzeigen-Framework Tapjoy. Hier können Sie sich zwischen einem und fünf Scheine verdienen, indem Sie andere Anwendungen herunterladen und anspielen oder bis zu einem bestimmten Level spielen. Je nach Ausdauer und Geduld kann man auf diese Weise eine ganze Menge Scheine sammeln.
Fazit und Kritik
Nach rund drei Tagen anbauen und einsammeln macht The Oregon Trail: Settler weiterhin großen Spaß. Schade fanden wir, dass die Klickgenauigkeit manchmal etwas zu wünschen übrig ließ und wir aufs falsche Feld tippten. Hier lohnt es sich über das Rucksack-Menü das Raster einzuschalten (drittes Symbol von oben). The Oregon Trail: Settler ist ein klassisches In-App-Kauf-Spiel, d.h. Gameloft verdient damit Geld, dass man sich bestimmte Items oder Spielgeld kauft. Das kommt insofern zum Tragen, dass das Klicken auf Felder, für die man Scheine bezahlen muss, normalerweise sofort funktioniet. So kam es in den Tests ein paar Mal vor, dass wir eigentlich lediglich weitere Infos erhalten wollten, aber mit dem Klick bereits unser wohl behütetes Spielgeld ausgegeben hatten. Ist man sich dessen bewusst und handelt entsprechend vorsichtig, dann ist das aber kein wirkliches Problem. Wirklich störend empfanden wir beim Spiel nur die andauernden Benachrichtigungen. Diese lassen sich in den Einstellungen aber weitgehend deaktivieren. Abgesehen von diesen Kritikpunkten hat uns das Spiel sehr viel Spaß gemacht und wir können es uneingeschränkt empfehlen.
[kostenlos|deutsch|Version 1.0.8| 4.1 MByte+Download]
?????
The Oregon Trail: Settlers herunterladen