Die Deutschen sind leider Profis im Nahrungsmittel-Wegwerfen, laut dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz befördern wir rund ein Achtel aller gekauften Nahrungsmittel in den Müll. Diese App fungiert in erster Linie als lesenswertes Nahrungsreste-Kochbuch und regt zudem zum Nachdenken an.
Etwas Essbares wegwerfen – beim Gedanken daran sollte es eigentlich jedem einigermaßen vernünftigen Menschen kalt den Buckel herunterlaufen. Fasst man sich aber an der eigenen Nase, so fällt auf, dass wohl jeder von uns schon einmal Nahrungsmittel weggeworfen hat. Sei es nun das verhasste Bärlauch-Pausenbrot in der Schule, abgelaufener Frischkäse oder Zitronen, die ihre Halbwertszeit schon lange überschritten haben.
Hätte man selbst die Einkäufe besser geplant oder würden Eltern ein besseres Gefühl für die Geschmäcker des Nachwuchses entwickeln, wäre das wohl nicht passiert. Hätte, würde, wäre – es gibt der Erklärungsversuche viele.
Sollten Sie selbst einmal unverdorbene Speise- oder Essensreste im Kühlschrank haben und nicht wissen wohin damit, dann ist die App „Zu gut für die Tonne!“ ein guter Kompagnon. Sie zeigt, wie man aus vielerlei Überbleibseln noch Mahlzeiten zubereiten kann und hat 50 Rezepte, unter anderem von prominenten Kochpaten wie Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner oder Schauspieler Daniel Brühl, auf Lager. Daneben gibt es ein Lexikon zu Lagerung und Haltbarkeit einzelner Zutaten und eine Einkaufsliste, die zur bewussteren Nahrungs-Besorgung anleitet.
Fazit: „Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Du kannst das ändern – mit dieser App“, schreiben die Entwickler. Dem ist von unserer Seite nichts mehr hinzuzufügen, die App bekommt allein des guten Ansatzes wegen schon die volle Punktzahl im Test. Wie man anhand der Google Play-Kommentare jedoch unschwer erkennen kann, funktioniert sie leider auf Geräten mit hoher Bildschirmauflösung nicht. Auf unserem Nexus 7 mit Jelly Bean 4.2 hat sie ergo auch keinen Muckser gemacht, erst der Griff zu einem HTC Desire C mit 320×480 Pixeln brachte den gewünschten Erfolg. Daher müssen wir wieder einen Stern abziehen und die Entwickler eindringlich bitten, ihrem überaus sinnstiftenden Zögling zu ein wenig mehr Bildschirm-Bereitschaft zu verhelfen.
In diesem Sinne verbleiben 4 von 5 Sternen für diese schlaue App, die ganz ohne erhobenen Zeigefinger auskommt.