Das Go-Launcher-Team ist in erster Linie für seinen sehr anpassbaren Go Launcher bekannt. Der Launcher gehört mit an die 100 Millionen Installation zu den beliebtesten Homescreen-Alternativen überhaupt. Der kostenlose Next Launcher soll nun ebenso erfolgreich werden. Mit einer ansprechenden Oberfläche, der Möglichkeit Bookmarks über seine Androiden hinweg abzugleichen und Erweitertungen könnte dies funktionieren.
Als Homescreen zeigt der Next Browser eine Schnellwahl mit bis zu acht Webseiten, die Sie nach Ihren Wünschen anpassen können. Die Felder lassen sich verschieben und gegen anderen Seiten austauschen. Ordner, um mehr als die acht Seiten abzulegen, gibt es am dieser Stelle jedoch nicht, Sie müssen sich mit den acht Feldern begnügen.
Der Browser zeigt im Schnelltest eine gute Performance. Sowohl der Start der App, wie auch der Seitenaufbau geht zügig voran. Gefühlt sogar ein wenig schneller, als beim gerade erst vorgestellten überarbeiteten Opera-Browser. Allerdings konnten wir bei manchen Webseiten Fehler beim Rendering entdecken. Hier kommt es zu Artefakten, wenn Webseiten via JavaScript und Lightroom-Effekt Bilder vergrößert darstellen möchten.
Über das Icon neben der Adresszeile öffnen Sie weitere Tabs, so dass Sie schnell zwischen mehreren Webseiten wechseln können. Bis zu 10 Tabs werden als kleine Striche am unten Bildschirmrand symbolisiert. Öffnen Sie noch mehr Reiter, dann wechselt der Next Browser diese zu einem Scrollbalken. So kommen selbst Tab-Messies schnell zum gesuchten Reiter. Nicht mehr gewollte Browser-Tabs wischen Sie einfach nach oben aus der Tab-Übersicht.
Bookmarks lassen sich in Ordner sortieren und auch über Ihre Androiden hinweg synchronisieren. Next Browser greift hierfür auf Ihr Google-Konto zu. In unserem kurzen Test funktionierte die Synchronisierung ohne Probleme. Es gibt jedoch auch viele Berichte, nach denen der Browser-Abgleich fehlschlägt.
Über eine Plugin-Schnittstelle lassen sich zusätzliche Funktionen zum Browser hinzufügen. Aktuell hat der Next Browser jedoch nur zwei Erweiterungen im Angebot. Es lassen sich Infos direkt in Evernote als Notiz übernehmen, oder Webseiten zum später Nachlesen in Pocket übernehmen. In der Seitenleiste haben Sie zudem am unteren Rand nochmals Zugang zu den Browsersteuerungen. Hier gehen sie zur letzten/nächsten Seite oder fügen Sie Webseite in Ihre Bookmarks ein.
Über das Menü öffnen Sie den in den Browser integrierten Nachrichten-Dienst „Next View“. Er zeigt Nachrichten nach Themen sortiert direkt im Browser an. Angeboten werden bisher jedoch nur englischsprachige Medien, eigene Feeds lassen sich nicht zur Übersicht hinzufügen. Der praktische Nutzen von Next View hält sich daher — besonders außerhalb der USA — sehr in Grenzen.
Als sehr praktisch erweist sich die automatische Suche bei der Eingabe in die Adresszeile. Sie durchwühlt nicht nur den Seitenverlauf, sondern bietet anhand eine Google-Suche auch gleich passende URLs an. So müssen Sie nicht „android-user.de“ vollständig eintippen, um auf die Seite der Android User zu gelangen, es reicht die ersten Buchstaben einzugeben.
Der Next Browser ist eine interessante Option für User mit schwächeren Androiden, die mit dem Standard-Browser nicht zufrieden sind, denen aber die anderen „großen“ Alternativen wie Chrome, Opera oder Firefox zu schwerfällig sind. Next View und die bislang angebotenen Erweiterungen zeigen aufgrund des beschränkten Angebots noch nicht das volle Potential, sobald das Go-Launcher-Team jedoch auch den Fokus auf ein internationales Angebot legt, sollte man sich den Browser jedoch auf jeden Fall noch einmal näher ansehen.