Die nervigste Werbeform unter Android sind Anzeigen, die ungewollt in der Benachrichtigungsleiste Ihres Handys auftauchen. Diese Airpush-Ads lassen sich nicht ohne Weiteres einer App zuordnen, oder doch?
Werbung? Muss das sein? Wir denken ja, aber bitte innerhalb maßvoller Grenzen. So sehen das auch viele Android User die kostenlose – aber durch In-App-Werbung finanzierte Apps – installieren und gerne nutzen. Spiele wie Angry Birds oder Widgets, wie das von wetter.com, wurden in der kostenlosen Version trotz der in der Anwendung eingeblendeten Werbung millionenfach installiert. Der Spaß hört jedoch bei aufdringlichen „Airpush“-Anzeigen in der Benachrichtigungsleiste auf.
Lästige Airpush-Anzeigen
Airpush [1] ist ein Anzeigen-Netzwerk, das den Begriff „Airpush-Ad“ namensgebend geprägt hat. Dabei werden Anzeigen nicht nur innerhalb einer aktiven App als kleine Leiste eingeblendet, sondern auch als Nachricht in die Benachrichtigungsleiste eingeschoben. Die App wirbt also auch dann, wenn Sie die Anwendung gerade gar nicht nutzen. Oft müllt dieser Dienst die Benachrichtigungen mit immer wieder neu aufpoppenden Anzeigen regelrecht zu.
Inzwischen bedient sich nicht nur Airpush dieser Werbeform, zahlreiche andere Vermarktungsplattformen bieten dieses Feature ebenfalls an. Vertrauenswürdige Apps verzichten in der Regel auf diese Art der Werbung, Entwickler von NonSense-Apps und Billig-Spielen greifen jedoch nur allzu gerne zu Airpush-Anzeigen.
Das besonders Ärgerliche an dieser Anzeigenform in der Benachrichtigungsleiste ist, dass Sie als Android User auf den ersten Blick gar nicht erkennen können, welche App denn für die nervigen Nachrichten verantwortlich ist. Tauchen sie auf einmal auf, dürfen Sie rätselnd eine Anwendung nach der Anderen vom Handy oder Tablet werfen, bis die Anzeigen endlich ausbleiben.
Airpush-Detector-Apps
Als Konsequenz haben genervte Android-User und auch die Entwickler von Anti-Malware-Apps so genannte Airpush-Detector-Apps in den Gooogle Play Store gestellt. Sie durchforsten Ihre installierten Apps nach dem Einsatz solcher Werbenetzwerke und melden Ihnen welche Anwendung für die Airpush-Anzeigen verantwortlich ist. Die bekanntesten dieser Apps sind etwa der Lookout Ad Network Detector [2], der TrustGo Ad Detector [3] und das erste Programm dieser Art überhaupt, der AirPush Detector[4].
Allerdings wissen sich auch die Entwickler solcher Nerv-Apps zu helfen. Anstatt die Fertig-Bausteine (SDKs) der Werbe-Netzwerk zu nutzen, bauen sie inzwischen eigene Werbe-Lösungen in ihre Apps ein. Das Ergebnis: In einem uns vorliegenden Fall poppen stündlich neue Werbe-Einblendungen ein, ohne dass auch nur eine der üblichen Airpush-Detector-Apps den Schuldigen zu nennen weiß.
Ein guter Freund, die App-Info
Um nun nicht wieder auf Trial&Error beim Löschen von Apps zurückgreifen zu müssen, empfiehlt es sich in dieser Situation ein Feature zu nutzen, das mit Android 4 eingeführt wurde. Zu jeder Nachricht in der Benachrichtigungsleiste lassen sich durch längeres Drücken auf den jeweiligen Eintrag die App-Details aufrufen, und somit der Verursacher der Nachricht ausfindig machen.


Im daraufhin aufgerufenen App-Info-Dialog lassen sich die Benachrichtigungen der App – und damit auch die nervende Werbung – über den Schalter Benachrichtigungen anzeigen komplett auf stumm schalten. So könnten Sie die App installiert lassen, bekommen aber keine Airpush-Werbung mehr angezeigt.
Aber seien wir mal ehrlich, wollen Sie eine App, die Ihnen hinterrücks ungewollte Anzeigen aufdrängt, wirklich auf dem Handy haben? – Drücken Sie besser gleich auf den Deinstallieren-Knopf, dann ist endgültig Ruhe im Karton! Im Play Store gibt es mit Sicherheit genügend Alternativen zu dieser Nerv-App, die es mehr verdient haben auf Ihrem Handy installiert zu sein.