Aufgrund sinkender Roaminggebühren greift man auch im Ausland gerne mal zum Handy. Aber Achtung, bei Datenroaming drohen hohe Kosten ? besonders wenn Sie Ihr Handy unterwegs für das Tablet oder Mitreisende als mobilen Hotspot nutzen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie auch die angeschlossenen Geräte einbremsen.
Zu Hause im WLAN müssen Sie sich keine Gedanken um den Datentraffic Ihres Handys machen. Dank der dicken DSL-Flatrate entstehen keine zusätzlichen Kosten. Auch unterwegs in Deutschland müssen Sie keine allzu hohen Gebühren fürchten, im schlimmsten Fall ist das Inklusivvolumen Ihrer Datenflatrate ein paar Tage früher aufgebraucht, tröpfeln neue Mails eben ein paar Tage lang im Schneckentempo auf das Handy.
Durchaus problematisch aber kann es im Ausland werden, wenn Sie ausnahmsweise per Datenroaming ins Internet gehen und die Verbindung des Handys per Hotspot-Funktion mit dem Tablet oder anderen Handys teilen. Viele Apps arbeiten nämlich im Hintergrund weiter und saugen ohne Ihr Zutun Daten aus dem Netz. Der Datenhunger lässt sich jedoch auch im WLAN und somit bei Hotspotnutzung einbremsen.
Roaming aktivieren
Generell müssen Sie sich auf einer Auslandsreise keine Sorgen machen, dass Ihr Handy weiter munter Daten aus dem Internet zieht. Das Datenroaming, also der Aufbau einer Internetverbindung über UMTS oder LTE im Netz eines ausländischen Mobilfunkanbieters, ist bei Android von Haus aus deaktiviert.
Roamingkosten
Datenroaming ist ohne spezielle Zusatztarife nach wie vor ein teures Vergnügen. Aktuell kostet Sie jedes übertragene MByte im europäischen Ausland aufgrund einer EU-weiten Regelung stolze 45 Cent, wobei eine Obergrenze von 50 Euro/Monat gilt. Der Anbieter muss Sie warnen, wenn Sie 80 Prozent dieser Grenze überschreiten, und die Verbindung trennen, sobald Sie sie erreichen. Erst wenn Sie das Roaming wieder per SMS aktivieren, drohen noch höhere Kosten. Ab dem 1. Juli 2014 sinkt der erlaubte Preis pro MByte auf 20 Cent. Außerhalb der EU sollten Sie jedoch nach wie vor gründlich auf die Gebühren achten. Während einer Reise in den USA drohen schnell mal 10 Euro/MByte.
Sie müssen es erst eigenhändig in den Einstellungen unter Drahtlos & Netzwerke | Mehr? | Mobilfunknetze oder auch in Einstellungen | Datenverbrauch aktivieren. Daraufhin warnt Sie das System, dass dabei hohe Kosten für die Datennutzung im Ausland entstehen können (siehe Kasten "Roamingkosten").
Damit Sie während des Datenroamings Ihr Mobilfunkkonto schonen, sollten Sie auch gleich die Option Hintergrunddaten beschränken setzen. Sie verhindert, dass Apps wie YouTube, Google Currents oder Dropbox größere Datenmengen im Hintergrund transferieren, um zum Beispiel neue Videos Ihrer abonnierten YouTube-Kanäle und die letzten Nachrichten direkt vorhalten zu können oder Bilder in den Cloudspeicher zu laden. Das kann meist warten, bis Sie sich im Hotel wieder ins WLAN einloggen. Von Ihnen aktiv gestartete Apps dürfen jedoch trotz dieser Option Daten aus dem Internet laden. So verlieren Sie kaum Komfort, schonen aber Ihren Geldbeutel.
Hotspot aktivieren
Damit auch das Tablet oder die Handys Ihrer Mitreisenden ins Netz können, lässt sich die Verbindung eines Geräts per "mobilem Hotspot" teilen. Besonders sinnvoll ist dies, wenn Sie ein Auslandspaket für Ihren Mobilfunkvertrag hinzubuchen oder – noch besser und billiger – während Ihrer Reise eine günstige Prepaid-Karte eines Anbieters aus Ihrem Urlaubsland ins Handy legen.
Den Mobilen WLAN-Hotspot aktivieren Sie auf Ihrem Gerät unter Einstellungen unter Drahtlos & Netzwerke | Mehr? | Tethering & mobiler Hotspot. Die Zugangsdaten zu Ihrem Hotspot legen Sie darunter unter WLAN-Hotspot einrichten fest, schließlich sollen Fremde nicht über Ihren Vertrag surfen. Auf Ihrem Tablet suchen Sie dann nach dem WLAN Ihres Handys, und schon sollten Sie auch mit weiteren Geräten im Netz hängen.
Mobile Hotspots schonen
Auf einer Urlaubs- oder Geschäftsreise mit Handy und Tablet droht Ihnen nun aber eine Kostenfalle: Angenommen Sie aktivieren das Datenroaming und den mobilen Hotspot, damit auch das Tablet oder die Handys Ihrer Mitreisenden ins Netz können. Entsprechend unserem Tipp beschränken Sie zudem das "Übertragen von Hintergrunddaten" auf dem Hotspot-Handy und den per WLAN angeschlossenen Geräten.
Computer und Hotspots
Ihren WLAN-Hotspot können Sie nicht nur mit anderen Tablets oder Handys nutzen, sondern auch mit Ihrem Notebook. Achten Sie dabei jedoch auf im Hintergrund laufende Prozesse. Ihr Windows muss mit Sicherheit nicht über die teure Roamingleitung die letzten Updates laden. Deaktivieren Sie daher vor dem Verbindungsaufbau solche datenintensiven Vorgänge.
Denken Sie nun aber, dass Sie so vor hohen Auslandsgebühren sicher sind, liegen Sie falsch. Die am Hotspot hängenden Geräte übertragen weiterhin kräftig Daten im Hintergrund – sogar noch mehr als zu Hause über das Mobilfunknetz -, schließlich "glauben" diese Geräte, sie würden an einem kostenneutralen WLAN hängen. Es gilt also, die Datennutzung von Hintergrunddiensten auch im WLAN einzudrosseln.
Auch dies ist möglich, allerdings haben die Android-Entwickler diese Funktion ein wenig versteckt. Die Einstellungen finden Sie wieder unter Datenverbrauch, der entsprechende Punkt nennt sich Mobile Hotspots oder Handy-Zugangspunkte, je nach Gerät. Dort aktivieren Sie für jedes der dem Handy bekannten WLAN-Netze dieselben Beschränkungen, wie über den Punkt Hintergrunddaten beschränken in der Auswahl selber.