Im Mix aus Strategie und Rollenspiel von Might & Magic ? Clash of Heroes retten Sie durch geschicktes Verschieben Ihrer Monster ein Fantasy-Reich vor furcheinflössenden Dämonen. Wie gelungen die Android-Umsetzung ausfällt, verrät unser Test.
Auf dem ersten Blick sieht das Spiel aus wie ein Match 3 Titel: Ganz entspannt drei Symbole oder mehr aneinanderreihen und Punkte sammeln. Hah, weit gefehlt! Ein Fehler, und das halbstündige Duell ist verloren!
Might & Magic Clash of Heroes verpackt die strategischen Gefechte in eine hübsche Geschichte, in der man mit verschiedenen Avataren durch eine Spielwelt irrt und sich im Kampf gegen die Dämonen wähnt, die in die Welt eingedrungen sind. Das ist grafisch wie in einem japanischen Comic dargestellt und wirklich schön anzusehen, aber leider dient das nur als Unterfütterung. Die Gefechte hingegen sind der eigentliche Kern, und der hat es in sich.
Zunächst sollte man auf dem Weg räumen, dass es sich bei diesem Spiel um eine Art Match-3 handelt. Es ist ganz anders: Sie stehen sich mit dem Feind gegenüber und müssen aus den vorhandenen Einheiten Angriffsformationen bilden, um Attacken ausüben zu können. Je nach Einheit müssen die Formationen anders aussehen: Drei übereinander, zwei kleine hinter einer großen Einheit oder vier hinter einer ganz großen Einheit. Die Bewegungen sind wie beim Solitaire eingeschränkt, man darf immer nur die unterste Einheit bewegen. Pro Runde hat man drei Züge, man darf auch Einheiten löschen oder neue Einheiten nachrufen. Die Grundeinheiten sind unbegrenzt, die besonderen sind abgezählt und können beim Ableben neu erworben werden.
Die Dynamik und Strategie der Duelle ergeben sich nun aus dem ständigen Platzmangel, den begrenzten Zügen, der Wartezeit für Angriffsformationen und den Aktionen des Gegners, auf die man genau achten muss. Hat er besonders starke Formationen, muss man gleiche Einheiten nebeneinander stellen und Schutzwälle bilden. Besonders starke Angriffe sind dann sehr wirkungsvoll, wenn ihr gegenüber nur wenige feindliche Einheiten stehen. Und manchmal ist das Löschen einer Einheit sinnvoll, wenn das Nachrücken der anderen Einheiten gute Angriffsformationen ergibt. Es ist wirklich toll, wie spannend und nervenaufreibend manche Gefechte sein können, wenn man beispielsweise vor einem massiven Angriff des Gegners zittern muss oder die eigene besondere Arbeit kurz davor steht, durch einen Angriff zerstört zu werden. Immer wieder müssen Angriff und Verteidigung genau abgewägt werden.
Die Gefechte machen unheimlich viel Spaß, dauern aber manchmal ganz schön lange. Besonders toll ist, dass die vielen Kämpfe durch unterschiedliche Bedingungen immer wieder spannend gemacht werden. So muss man beispielsweise in einem Gefecht zwei Tore in bestimmter Reihenfolge treffen, oder etwa die dynamischen Angriffsformationen des Bossgegners treffen, bevor diese wieder verschwinden.
Manchmal werden die Touchgesten einfach nicht erkannt, was ganz schön nerven kann. Zum Glück kann man die Figur im Storymodus auch durch Wischbewegungen zu den nächsten Punkten bringen. Im Gefecht ist das Bewegen der Einheiten ebenfalls manchmal eine Qual – hier hilft einfach nur ein größerer Bildschirm.
Trotz der wenigen Mängel ist das Spiel eine ganz klare Empfehlung. Der in vier Kapitel aufgeteilte Storymodus mit den Gefechten verschlingt locker 30 bis 40 Spielstunden. wer mit der etwas fummeligen Steuerung zurechtkommt, wird also die nächsten Wochen genug zu tun haben, das Spiel durchzuspielen.
3,99 Euro
Deutsch|Version 1.1|360 MByte