27. September 2023
StartAktuellIm WM-Test: TrekStor SurfTab xintron i 10.1 Fan Edition

Im WM-Test: TrekStor SurfTab xintron i 10.1 Fan Edition

Mit dem SurfTab xintron i 10.1 präsentiert TrekStor ein günstiges Bundle bestehend aus DVB-T-Stick und Android-4.2-Tablet. Android User hat getestet, ob sich das Team auch im Praxiseinsatz während der WM so gut macht, wie auf dem Papier. 

Was gibt es schöneres, als zusammen mit Freunden bei gutem Wetter draußen zu feiern und — sich ein Fußball-Spiel anzuschauen. Genau dieses Vergnügen verspricht TrekStor mit der "Fan Edition" des SurfTab xintron i 10.1. Zum Setpreis von 199 Euro erhalten Sie ein 10-Zoll-Tablet mit Android 4.2 und Dual-Core-Prozessor von Intel (2,0 Ghz) inklusive DVB-T-Adapter.

Das Tablet

Das TrekStor-Tablet hat uns beim Unboxing durch ein recht ansprechendes Design, zwei Front-Lautsprecher und eine Rückseite in gebürstetem Aluminium überrascht. Mit einem Gewicht von etwas mehr als 600 Gramm liegt das Tablet allerdings recht schwer in den Händen. Unkonventionell gibt es neben dem Power-Button und der Lautstärkewippe noch einen separaten Home-Knopf. Tablets mit einem Home-Button rufen bei uns immer etwas Skeptik hervor, beim TrekStor-Tablet fiel der Button jedoch nicht negativ auf, da wir für ihn keine Verwendung fanden.

Sehr unkonventionell hat TrekStor die Anschlüsse platziert. USB-Buchse und der 3,5mm Klinkenstecker für die Kopfhörer befinden sich rechts unten, auf der Geräteunterseite ganz links hat man den MicroSD-Slot platziert. Bei der Nutzung mit dem DVB-T-Adapter ist uns klar geworden, dass diese Anordnung durchaus Vorteile hat! Auf der Rückseite mittig ganz links gibt es eine schwarze Abdeckung, die vermutlich bei der 3G-Version des Tablets den SIM-Kartenslot beherbergt. Unser Tablet hatte dort nichts zu bieten. Erwähnenswert sind noch die 2-Megapixel-Frontkamera, die 5-Megapixel Hauptkamera auf der Rückseite und der Bluetooth-Support des Tablets. Auf ein GPS-Modul oder einen Helligkeitssensor hat TrekStor beim SurfTab xintron i 10.1 verzichtet.

Die Software

Auf dem Intel-Tablet werkelt Android 4.2.2 in einer nahezu unveränderten Form. Vorinstalliert sind neben den zentralen Google Apps der Online-Radiorecorder Audials, die Juke-Jukebox, Fußball live von Intel, Kingsoft Office und der Adobe Reader. Mit Ausnahme der Kingsoft-Office-Suite lassen sich diese Apps nicht deinstallieren. Das System reagiert flott auf Eingaben und hat auch keine Probleme mit dem Multitasking. Das sind wir uns von Android-Geräten mit Intel-Prozessor gewohnt. Auch aktuelle Spiele verrichten dank PowerVR SGX 544MP Grafikchipsatz problemlos ihren Dienst. Gute Resultate erreicht das Tablet auch bei unseren Standard-Benchmarks: etwas mehr als 21700 Punkte bei AnTuTu und 2385 Zähler beim HTML-5-Benchmark von Vellamo zeugen von guter Performance. Auch beim Metal-Benchmark von Vellamo spielt das Tablet dank 921 Punkten in der 1. Liga mit.

Mit der vorinstallierten App Audials nehmen Sie Radioprogramme übers Internet auf.
Mit der vorinstallierten App Audials nehmen Sie Radioprogramme übers Internet auf.

Beim Metal-Benchmark von Vellamo zeigt der Intel-Prozessor, wie viel Kraft in ihm steckt.
Beim Metal-Benchmark von Vellamo zeigt der Intel-Prozessor, wie viel Kraft in ihm steckt.

Bei der täglichen Nutzung zeigen sich dann aber doch einige Schwächen. So fehlt dem Tablet zum Beispiel ein Helligkeitssensor, wer gerne abends liest, muss die Helligkeit also von Hand anpassen. Auch bei der Netzwerkverbinung schummelt das Tablet: schalten Sie das Display aus, dann trennt die Software die WiFi-Verbindung nach einer gewissen Zeit. Der Wiederaufbau benötigt ein paar Sekunden und Sie verpassen eventuell wichtige Benachrichtiungen (gerade während der WM nicht unbedingt toll). Möchten Sie, dass WiFi immer an bleibt, wechseln Sie zu den Einstellungen | WLAN, tippen hier rechts oben auf den Menübutton und wählen den Eintrag Erweitert aus. Ändern Sie anschliesend den Punkt WLAN im Ruhezustand aktiviert lassen von "Nie" zu "Immer". Diese Einstellung wirkt sich allerdings spürbar negativ auf den Akkuverbrauch aus.

Kamera, Sound, Akkulaufzeit

TrekStor hebt in der Werbung zum Tablet die tollen verbauten Stereo-Lautsprecher hervor. Mag sein, dass wir ein Montagsgerät erhalten haben, aber bei unserem Tablet war der rechte Lautsprecher kaum zu hören, der linke umso mehr. Zudem besitzen die kleinen Boxen keinerlei Bass. Dieses Manko lässt sich auch durch Equalizer-Einstellungen nicht ändern, selbst wenn Sie Kopfhörer anschließen. Der verbaute Sound-Chip ist also nicht zu empfehlen, die Audioqualität leider mangelhaft. Beim Kopfhörer müssen Sie zudem beachten, dass das Tablet nur Stecker mit zwei Ringen (dreipolige Klinke) unterstützt, aber keine vierpoligen Klinkenstecker (Headsets).

Unbrauchbar sind die zwei verbauten Kameras. Die Frontkamera reicht immerhin für Videochats im Retro-Look, die 5-Megapixelkamera können Sie jedoch vergessen. Selbst das Moto E schießt bessere Fotos.

Die Akkulaufzeit beträgt bei ausgeschaltetem WLAN im Standby mehrere Tage, unter Last ziehen die Intel-CPU und das Display aber recht stark am Akku. Beim TV-schauen können Sie der Füllstandsanzeige quasi zuschauen, wie sie sich leert. Ein komplettes Fußballspiel verbraucht bis zu 70 Prozent der Akkuleistung (je nach Empfang und Lautstärke). Ohne TV-Adapter kommen Sie auf vier bis sechs Stunden Videoplayback, je nach Displayhelligkeit.

Rund 20 Prozent Verlust bei 33 Minuten TV: Das wird eng für ein Fußballspiel mit Verlängerung und Elfmeterschießen.
Rund 20 Prozent Verlust bei 33 Minuten TV: Das wird eng für ein Fußballspiel mit Verlängerung und Elfmeterschießen.

TV in der Praxis

Wir haben uns ein paar WM-Spiele mit dem TrekStor-Tablet im Urlaub angeschaut bzw. wollten uns die Spiele anschauen. Aber das Display hat dann für einen Außeneinsatz doch etwas zu stark gespiegelt und der Ton der verbauten Lautsprecher ist zu schlecht, um das Fußballgeschehen wirklich zu genießen. Das Gespann passt aber dennoch sehr gut zusammen, da das Intel-Tablet mit seiner 2.0 GHz schnellen CPU in der Lage ist, auch in MPEG4 verpackte Full-HD-Streams wiederzugeben, nicht nur die üblichen MPEG2-Sender in PAL-Qualität. Dazu brauchen Sie aber ein schnelles Android-Gerät und ein entsprechendes Angebot an DVB-T-Sendern, das in Deutschland nur in wenigen Städten vorhanden ist. Die mitgelieferte Antenne ist groß genug, wenn das Tablet an einem guten Standort fixiert wird. Bei der geringsten Bewegung gibt es aber eine leichte Störung. Mit dem mitgelieferten Adapter können Sie auch größere Antennen anschließen. Damit gibt es dann keinerlei Empfangsprobleme mehr.

Das stark spiegelnde Display nimmt die Freude am TV-Genuss im Freien dann doch etwas.
Das stark spiegelnde Display nimmt die Freude am TV-Genuss im Freien dann doch etwas.

Wir testeten den Adapter auch erfolgreich auf dem Nexus 5 mit Android 4.4.3 und dem Samsung Galaxy Tab 3 10.1 (ebenfalls auf Intel-Basis). Die für das TV-Schauen benötigte App Air DTV gibt es gratis bei Google Play zum Download. Das Samsung-Tablet machte einen deutlich besseren Eindruck als die TrekStor-Flunder: Trotz praktisch identischem Prozessor kam es zu keinen Hängern oder Anstürzen, das TrekStor-Tablet hängte sich in den Tests hingegen beim Fußball-Schauen einmal komplett auf und wir mussten den Powerbutton für 10 Sekunden gedrückt halten, um das Tablet wiederzubeleben. Beachten Sie, dass für HD-Streams unbedingt der Hardware-Decoder zum Einsatz kommen muss, mit dem Software-Decoder (Standard) zeigt die TV-App nur MPEG2-Streams an.

Links das Bild einer HD-Sendung, rechts die Standard-Qualität der meisten Sender in Deutschland.
Links das Bild einer HD-Sendung, rechts die Standard-Qualität der meisten Sender in Deutschland.

Fazit

Wer auf der Suche nach einem günstigen 10-Zoll-Tablet und einem DVB-Stick für Android ist, der kann beim TrekStor-Deal zugreifen. Tablet und Stick erfüllen ihre Aufgabe gut. Allerdings sollten Sie vom Gespann keinen Ersatz für einen tragbaren DVB-Player erwarten, da weder das Display des Tablets noch die Lautsprecher dafür geeignet sind. Im direkten Vergleich mit dem Galaxy Tab 3 10.1 von Samsung fällt zudem auf, dass das Samsung-Tablet bei der täglichen Nutzung viel mehr Freude bereitet, angefangen von den Lautsprechern, über die Haptik bis zur Software. Suchen Sie also ein gutes Tablet und einen guten DVB-T-Adapter, dann wählen Sie besser ein anderes Tablet zum TrekStor-Stick hinzu. Zum Setpreis von 199 Euro gibt es von uns für die Fan-Edition eine beschränkte Empfehlung, wobei wir dem DVB-Adapter 4,5 von 5 möglichen Punkten aussprechen, für das Tablet gibt es lediglich 3,0 Punkte.

Marcel Hilzinger
Marcel Hilzinger
Ich bin Marcel und Gründer von Android User. Unsere Webseite existiert nun bereits seit dem Jahr 2011. Hier findest du eine Vielzahl von Artikeln rund um das Thema Android.

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