Huawei hat heute in Berlin zwei neue Android-Smartphones und eine Special Edition des Huawei Ascend P7 vorgestellt. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei das Ascend Mate 7. Es stellt mit seinem 4100-mAh-Akku die Konkurrenz nicht nur in puncto Akkuleistung in den Schatten, sondern setzt auch beim Android-Design neue Maßstäbe.
Das Huawei Ascend Mate 7 ist optisch eine Mischung aus HTC One M8/Max und Sony Xperia Z. Das Design ist rund, aber dennoch leicht kantig, das Alugehäuse liegt angenehm in der Hand und die Größe ist irgendwie undefinierbar, aber dennoch praktisch und nicht zu groß (man gewöhnt sich ja so leicht an die großen Dinger…). Doch zu den Fakten. Huawei hat im Mate 7 ein 6-Zoll großes Full-HD-Display verbaut. Die Rückseite und Seiten sind aus Aluminium, oben und unten gibt es einen rund 7mm breiten Kunststoffstreifen, hinter dem sich die zwei Hauptantennen für den Empfang verstecken. Zu den Besonderheiten des Mate 7 gehören zunächst mal der verbaute Prozessor. Dabei handelt es sich um den Kirin 925 auf Cortex A15 und Cortex A7-Basis inklusive CAT-6-LTE-Modem. Damit besitzt das Mate 7 den ersten Achtkernprozessor mit LTE CAT 6 und angeblich werden alle Frequenzen weltweit unterstützt.
Ebenfalls einmalig ist der verbaute Fingerprint-Reader, den Huawei zusammen mit einer schwedischen Firma entwickelt hat. Er erlaubt das Entsperren des Ascend Mate 7 mit einem einzigen Fingertip. Dazu ist der Sensor leicht versenkt und verfügt über eine Art Tiefenschärfe. Zudem spielt es beim Auflegen des Fingers keine rolle, in welchem Winkel sich dieser zur Rückseite befindet. Das Mate 7 lässt sich also auch kopfüber entsperren, was in den Tests prima funktionier hat. Ein über den Sensor streifen wie bei Samsung oder anno dazumal beim Motorola Atrix 4G ist nicht nötig. Das Entsperren funktioniert schnell und zuverlässig.
Verschwiegen werden soll an dieser Stelle aber auch nicht, dass der schmale Rand zwischen Display und Gehäuse (Bezel) optisch geschickt täuscht, da man bei einem dunklen Hintergrundbild wie auf den Pressefotos und dem vorinstallierten Standardhintegrund, die rund 2mm ums Display herum kaum sieht. Aber abgesehen davon bietet das Ascend Mate 7 wirklich viel Display und wenig „Rest“ auf der Front. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 499 Euro für die Variante mit 16 GByte internem Speicher, das 32-GByte-Modell soll 599 Euro wert sein. Die maximale Kapazität für den MicroSD-Slot gibt Huawei mit 128 GByte an.
Etwas weniger spektakulär fällt das Ascend G7 aus, das mit einer UVP von 299 Euro aber auch in einer anderen Kategorie spielt. Huawei hat sich hier für den neuesten 64-Bit-Prozessor von Qualcomm entschlossen (Snapdragon 820) und ein 5,5 Zoll großes HD-Display (1280 x 720 Pixel) verbaut. Anstatt CAT 6 kommt „nur“ ein CAT-4-LTE-Modem zum Einsatz, aber bei der aktuellen Ausbaustufe von LTE in Deutschland und den künstlichen Bandbreitenbeschränkungen der meisten Provider dürfte man selbst das CAT-4-Modem nicht ausreizen können.
Auch das Ascend G7 verfügt über ein sehr gutes Display-to-Body-Verhältnis (82%) und soll dank 3000-mAh-Akku länger als die Konkurrenz durchhalten. Als ganz besonderes Feature unterstützt das Ascend P7 den Beautyfilter für jüngeres und schöneres Aussehen auch bei Videos.
Beiden Smartphones gemeinsam ist die Android-Version 4.4 inklusive der neuen Emotion UI 3.0. Zudem sind beide Modelle ab Oktober in Deutschland verfügbar.
Neben dem Ascend Mate 7 und dem Ascend G7 kündigte Richard Yu zu Beginn des Events auch eine Special Editon des Ascend P7 mit Saphirglas als Front und einer Keramikbeschichtung als Rückabdeckung an. Dieses Modell soll aber nur in China verkauft werden und außer dem Exemplar, das der Huawei-CEO mit sich auf der Bühne trug, waren keine weiteren Exemplare zu sehen.
Android User meint…
Das Ascend Mate 7 von Huawei stellt das Note 4 von Samsung in mancher Hinsicht in den Schatten. Der Fingerabdruck-Sensor arbeitet wirklich sehr schnell und zuverlässig, die Kamera startete in unseren Tests oft in 0,8 Sekunden und die vorinstallierte Android-Version auf Basis von Android 4.4 sieht jetzt schon fast wie Android L im Material Design aus. Hier hat Huawei tolle Arbeit geleistet. Lediglich beim Display kann Huawei nicht mithalten. 1920 x 1080 Pixel auf einem sehr schönen 6-Zoll-Display sind aber unserer Meinung nach genug, auch wenn QHD klar besser und schärfer ist.
Weniger schön finden wir, dass jetzt auch bei Huawei zahlreiche Bloatware-Apps vorinstalliert sind. Diese lassen sich jedoch im Gegensatz zur Konkurrenz komplett löschen, nicht nur deaktivieren. Ebenfalls schade, dass die Version mit Dual-SIM-Support wie schon beim Ascend P7 wohl nicht nach Deutschland kommen wird. Der MicroSD-Slot bleibt somit ein MicroSD-Slot und lässt sich nicht als Nano-SIM-Schacht nutzen. Last but not least ist der UVP von 499 Euro doch recht hoch angesetzt. Mal schauen, wie lange er sich halten kann. Für 400 Euro ist das Ascend Mate 7 aber ein klarer Fall von „Shut up and take my money!“