16. Mai 2023
StartMagazinHuawei P40 und P40 Pro - Top Hardware ohne Google Apps im...

Huawei P40 und P40 Pro – Top Hardware ohne Google Apps im Preisverfall

Huawei hat ein hartes Jahr hinter sich: Im Mai letzten Jahres setzte die US-Regierung um Präsident Trump den Smartphone-Hersteller auf die US-Handelsblacklist, was bedeutet, dass kein US-Unternehmen mehr Geschäfte mit Huawei machen darf. Auch Google ist davon betroffen, sodass die aktuellen Huawei Phones der P40 Reihe zwar Top Hardware vorweisen können, aber keine Google Apps mehr an Bord haben. Wie wirkt sich deren Fehlen auf den Verkauf und den Preis aus?

Huawei P40 und P40 Pro – Ausstattung

Das Huawei P40 und P40 Pro werden hier bei uns mit dem Huawei-eigenen HiSilicon Kirin 990 5G Octacore-Soc betrieben. Dieser bekommt Unterstützung von 8 GB Arbeitsspeicher sowie 128 oder 256 GB Flash-Speicher (erweiterbar per NanoMemory-2-Karte). Das P40 Pro besitzt außerdem ein 6,58 Zoll großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 2640×1200 Pixeln und einer Pixeldichte von 441 ppi. Die Bildwiederholfrequenz beträgt 90 Hz. Das P40 besitzt einen 6,1 Zoll OLED-Display mit einer Auflösung von 2340×1080 Pixeln. In einem breiten Ausschnitt im Display ist die 32 GB Frontkamera verbaut

Das P40 Pro besitzt dabei Autofokus und Infrarotsensor für eine zuverlässige Gesichtserkennung. Ebenfalls sind beim Pro Modell zwei RYBB-Sensoren für Fotos und Videos an Bord. Die Hauptkamera löst mit 50 MP (Pixel Binning) auf und besitzt einen optischen Bildstabilisator. Die schnellere Fokussierung erfolgt duruch ein System namens Octa Phase Detection (Octa PD).

Die Hauptkamera des P40 löst ebenfalls mit 50 MP aus, verfügt jedoch nicht über einen Bildstabilisator. Insgesamt ist das Kamera-Setup des P40 minimal abgespeckter als das des P40 Pro.

Der Akku des P40 beträgt 3800 mAh, der des P40 Pro ist 4200 mAh groß. Die Aufladung erfolgt mittels 40 W Super Charge. Das P40 scheint dabei kein Wireless Charging zu unterstützen.

Huawei p40 Specs | aNdroid-User.de
(Bildquelle: WinFuture)

Die weiteren Geräte der P40 Reihe, das P40 lite und P40 lite E können eher als Einsteigermodelle gesehen werden. Das P40 lite 5G siedelt sich in der Mittelklasse an und hat im Vergleich zu den lite/lite E Modellen ein größeres Display und Unterstützung des 5G Mobilfunkstandards.

Schauen wir uns die Ausstattung des P40 und des P40 Pro an, hat man also High-End-Geräte vor sich, welche im Normalfall viele Käufer anziehen würden. Nun ist jedoch der Normalfall nicht mehr gegeben, da durch das US-Handelsembargo sämtliche Google Apps wie GMail, Google Maps, YouTube und andere nicht auf den Geräten verfügbar/vorinstalliert sind. Auch wenn es mittlerweile erprobte Möglichkeiten gibt, die GApps per Sideload auch auf das P40 und P40 Pro zu bringen, wird der Normalnutzer solch einen Aufwand eher weniger betreiben. Des Weiteren funktionieren sämtliche Apps eben nur mit den Google Play Services, beziehungsweise nutzen deren Sicherheitsfunktionen. Somit sind Banking Apps trotz der nachträglich installierter GApps kaum nutzbar. Warum soll man sich also ein Smartphone Smartphone für knapp 1000 Euro kaufen, welches bei uns nicht zu gebrauchen ist beziehungsweise welches erst mit Aufwand nutzbar gemacht werden muss? Die auf den Huawei Phones verfügbare App-Gallery hat bei weitem noch nicht den Nutzen eine Google Play Store/der Google Apps erreicht.

Huawei P40 und P40 Pro – Geringe Nachfrage, Preisverfall

Huawei hat die beiden Smartphones P40 und P40 Pro Ende März für einen Preis von 799 Euro (P40) und 999 Euro (P40 Pro) an den Start gebracht. Ein stolzer Preis für Geräte, die hierzulande wohl eher zu Ladenhütern werden.

Mit Beginn des Huawei-Dramas gab man sich beim Smartphonehersteller noch siegessicher. Nutzer kauften weiter ihre Huawei-Phones, denn die Vorgänger-Geräte (alle Geräte, welche vor dem Embargo auf den Markt gebracht wurden) werden weiterhin mit Google Apps versorgt und bekommen ihre Updates. Doch mit Erscheinen der P40 Reihe wendet sich das Blatt. Das Fehlen der GApps senkt die Nachfrage nach den High-End-Geräten. Schaut man sich diverse Grafiken an und vergleicht die Verkaufszahlen mit den Vorgängergeräten P30 (Pro) und P20 (Pro), kommt das P40 gerade einmal auf 6 Prozent. Die Nachfrage nach dem P30 im selben Zeitraum im letzten Jahr war etwa 15 mal so hoch; die nach dem P20 sogar mehr als 16 mal so hoch. Somit können auch die Top-Hardware, die tolle Kamera und der ausdauernde Akku nichts zum Verkauf beitragen.

Auch das P40 Pro erweist sich im Gegensatz zu seinen Vorgängergeräten als absoluter Flop. Die Nachfrage nach dem P30 Pro im gleichen Zeitraum war sechsmal so hoch, für das P20 Pro interessierten sich 2018 viermal so viele Käufer.

Kann hier die Preisentwicklung der fehlenden Nachfrage noch etwas entgegenwirken?

Wie sieht es also mit der Preisentwicklung aus? Verhält sich diese wie bei vorherigen Huawei Phones und kann damit dem P40 noch auf die Füße helfen? Bereits in den vergangenen Jahren konnte man einen relativ schnellen Preisverfall bei Huawei Premium Phones beobachten. Das P20 war innerhalb der ersten zwei Monate um 20 Prozent günstiger erhältlich. Das P30 war nach zwei Monaten um 27 Prozent günstiger. Somit kann man davon ausgehen, dass beim P40 noch einmal ein paar Prozentpunkte mehr drin sind.

Bei idealo gibt es nun ein paar Infografiken, welche anzeigen, dass der Preis des P40 bereit jetzt 29 Prozent unter der UVP von 799 Euro liegt. Somit gibt es jetzt, Anfang Juni, durchaus Angebote von weniger als 600 Euro für ein P40.

Ähnlich wie beim P40 ist auch der Preis für das P40 Pro innerhalb der ersten Monate stark gesunken. Somit war das Gerät nach kürzester Zeit bereits 26 Prozent günstiger (-260 Euro) gegenüber der UVP von 999 Euro erhältlich. Damit reiht sich das P40 Pro in die Reihe seiner Vorgänger ein. Das P30 Pro ist im letzten Jahr zum gleichen Zeitpunkt auf einen ähnlichen Preis gefallen. Lediglich das P20 Pro vor zwei Jahren war minimal preisstabiler mit einem Preisverfall von 18 Prozent.

Wie es mit dem P40 (Pro) weitergeht wird sich zeigen. Noch kann Huawei vom Verkauf des Vorgängergerätes P30 (Pro) profitieren, welches hierzulande eine große Fangemeinde hat und welches nach wie vor mit Updates versorgt wird. Das P30 Pro wird wahrscheinlich auch das Update auf Android 11 bekommen. Das P40 Pro läuft/bekommt hingegen mit EMUI 11 auf Basis von Android 11 ohne Google Apps.

Somit kann und darf sich Huawei nicht auf dem Erfolg der P30-Smartphones ausruhen. Verschiedene Konkurrenten in der Smartphonewelt bringen derzeit nämlich reihenweise High-End- und Mittelklasse-Geräte auf den Markt. Xiaomi gilt dabei als großer Konkurrent und hat bereits Ende März eine höhere Nachfrage nach seinen Smartphones zu verzeichnen als Huawei. War Xiaomi in der Vergangenheit eher dem Mittelklassebereich zuzuordnen, gibt es vom Hersteller vermehrt Geräte aus dem Premium-Bereich wie zum Beispiel das Mi 10 Pro mit einer UVP von 999 Euro.

Auch OnePlus hat im Wachstum zugelegt und bringt immer mehr High End Geräte auf den Markt. Zuletzt das OnePlus 8 Pro, welches wir schon einmal zum Testen in der Redaktion hatten. Weitere Hersteller wie Oppo oder Realme kämpfen ebenfalls um einen Platz in den ersten Rängen. Ob nun Huawei seinen dritten Platz hinter Samsung und Apple behaupten kann, bleibt angesichts der geringen Nachfrage nach dem P40 (Pro) fraglich.

Fazit

Wer sich mit einem Smartphone ohne GApps beziehungsweise Google Play Services hierzulande arrangieren kann oder die fehlenden Apps per Sideload auf das Gerät bringen möchte, der kann sich durch den Preisverfall mit dem P40 (Pro) durchaus ein echtes Schnäppchen mit Top Hardware, klasse Kamera und mehr ins Haus holen. Wer den Aufwand und den Preis jedoch scheut sollte sich bei anderen Herstellern umschauen, denn auch dort gibt es gute Angebote und weiterhin Unterstützung von Google.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

EMPFEHLUNGEN DER REDAKTION

MAGAZIN