Bei HTC gibt es weiterhin keine guten Nachrichten. Im dritten Quartal 2012 ist der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 79 Prozent eingebrochen, der Ruf nach Umstrukturierungen wird lauter.
Die schlechten Nachrichten bei HTC nehmen kein Ende. Im Vergleich zum dritten Quartal 2011 hat das taiwanische Smartphone-Unternehmen Gewinneinbrüche in Höhe von 79 Prozent hinnehmen müssen, der Ertrag ist um 48 Prozent abgesackt.
Die Gründe für das Debakel sind vielseitig, dürften jedoch allgemein mit einem unglücklichen Präsentations-Timing und dem mangelnden Erfolg der One-Serie zusammenhängen. War das HTC Sensation Samsungs Galaxy S2 im Jahr 2011 bereits unterlegen, stahl das Galaxy S3 der aktuellen One-Serie erneut die Show. Zwar versucht HTC derzeit mit dem One X+ ein wenig aufzuholen, doch Branchenkenner mutmaßen, dass Kaufinteressenten erneut den herannahenden Start von Samsungs Galaxy Note 2 abwarten.
Trotz schöner Smartphones: Zuviel Bürokratie und schlechtes Timing
Bereits vor ein paar Monaten wurde eine Email von HTC-Chef Peter Chou bekannt, in der er die langsamen Abläufe und die Bürokratie in der Firma beklagte. Im Vergleich zu Samsung, das die komplette Fertigung seiner Geräte unter eigener Ägide führt, muss HTC viele Komponenten zukaufen. Ob die Taiwaner 2013 wieder aufholen können und schwarze Zahlen schreiben, hängt also nicht unwesentlich von einem geschickteren Timing und firmeninternen Umstrukturierungen ab.
Auf der Geräteseite macht HTC hingegen vieles richtig. In Tests schnitt die One-Serie gut ab, auch Formfaktor und technische Ausstattung konnten überzeugen. Auf der anderen Seite hat es das Unternehmen 2012 nicht geschafft, den Geräteabsatz durch horizontale Diversifikation zu steigern – vielmehr hat man sich offenbar mit der Gerätevielfalt verkalkuliert.