Google Play Music bietet nicht nur die aktuellen Charts zu fairen Preisen. Auch Abseits des Mainstreams verbergen sich auf den Servern von Google tolle Genre Alben.
In dieser Ausgabe stellen wir euch sechs Hardcore Alben vor, die das Genre bereichern und die nicht nur von Fans des Genres Gehör finden sollten. Das wichtigste Vorab: Hardcore predigt weder Hass noch Gewalt, als viel mehr Emotionen. Gefühlsduselige Momente werden von Lautstärke übertönt und von verzerrten Gitarren und Stimmen, denen zwischen Singen und Schreien scheinbar die Worte verloren gehen, an ihr emotionale Grenze geführt. Das dies kein Spaziergang sein kann liegt auf der Hand. Das es aber ein spannender ist, ebenso. Die sechs folgenden Bands beweisen dies eindringlich und auf unterschiedliche Art und Weise:
La Dispute – Rooms Of The House
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La Dispute entfernen mit ?Rooms Of The House? jegliche Genregrenzen und zeigen wie mit Mitteln des Hardcore ein filigranes Rockalbum entstehen kann, das in der Wut der Verzweiflung ein Heim findet. La Dispute erzählen Geschichten zwischen schroffen und zarten Gitarrenharmonien. Aufwühlend und zerrend gehen diese Lieder unter die Haut. Jeder der sich an dieses Album wagt wird ein Meisterwerk finden das eines der Consens Alben des Jahres, zumindest im Genre Hardcore, werden wird.

Fucked Up – Glass Boys
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Die Band aus Toronto wandeln auf einem schmalen Grat zwischen Punk und Hardcore. Nach der zu einer Oper ausgebauten Hardcore Bombe ?David Comes To Life? (2011) verabschieden sie sich von kunstvollen und poppigen Ausrichtung ihrer Musik, fokussieren die Energie und wandeln diese in ungestüme Songs voller Kraft. Die neuen Songs sind auf den Punkt gespielt, leben von den rauen Gitarrenriffs die direkt ins Mark treffen und der rohen Stimme deren Verlangen und Wille über allem steht! ?Glass Boys? zeigt im Jahr 2014 wie direkt Rockmusik sein kann und wie aufwühlend zugleich!

More Than Life – What’s Left Of Me
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Vom Alternative geprägt Riffs spielen bei More Than Life eine ebenso wichtige Rolle wie rohe Gitarren Stakkatos. Klavierparts entzerren das Leiden und führen ?What’s Left Of Me? zu ruhigeren Ufern, ohne an Intensität zu verlieren. Die erste Single ?Do You Remember? zeigt wie eindringlich das kombiniert werden kann. Wildes Begehren aus der Magengrube der Gefühl heraus bilden aber das Zentrum dieses Albums. Gitarren überschlagen sich mit dem Schlagzeug und der Stimme ohne im Chaos zu enden. Und so gelingt es More Than Life immer wieder den Hörer durch die Ausbrüche zu führen. Sie kanalisieren den rauschenden Fluss ihre Leidenschaft an den richten Stellen und zeigen eindrucksvoll wie viele Gefühle der Hardcore transportieren kann.

Fjort – D’accord
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Weniger Alternative, dafür mehr Punk und die Kraft der Leidenschaft, die sich nicht wehleidig in Emotionen verliert, sondern mit breiter Brust im Sturm behauptet. Breitbeinig stellen sich Fjort auf. Zeigen mit ihrem Debütalbum bereits wie unvergleichlich eine junge Band klingen kann. Schwere Riffs, die je nach Lied straight oder in Brüchen, den Hörer in einen 36 minütiger Tsunami verwickeln. Die ungeheuren Energie, die von Fjort entfesselt wird sucht seines gleichen. Das die Jungs aus Aachen kommen und deutsch sing-schreien spielt dabei keine Rolle, denn Fjort können es spielend mit den Internationalen Creme de la Creme aufnehmen. Es ist eher so: Die Intensität und Dynamik von ?D’accord? setzt Maßstäbe, die von jener Speerspitze des Hardcore erst mal erreicht werden muss.

Only Crime – Persuance
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Hardcore für den Skatepark. Melodiös und straight dauern diese Lieder meist nur 2 Minuten und bringen doch alles auf den Punkt was gesagt und gespielt werden muss. Refrains bohren sich ins Gedächtnis wie bei guten alten Punk Songs. Kein Schnick und kein Schnack stören die Konzentration bei der Anfahrt auf die nächste Quaterpipe. Im Gegenteil, diese Musik liefert erst die Energie für die Sprünge und Tricks. Dazu finden die 12 Lieder das richtige Maß zwischen schnell und langsam; genau richtig um unter der Nachmittagssonne, dem faulen Nichts tun, mit Fliptricks oder Grinds entgegen zu wirken. ?Persuance? ist ein rund um gelungenes Album, das alle Stärken der folgenden Bands vereint: Good Riddance, Black Flag, Descendents, All, Modern Life is War, Bane und Converge. Kein Wunder, versammeln sich hinter Only Crime doch Mitglieder all jener Band zu einer Supergroup wie sie im Buche steht!
Bane – Don’t Wait Up
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Szene Helden. Hardcore Legenden. Bane sind alte Hasen im Geschäft und werden mit dem Album ?Don’t Wait Up? ihr lange Karriere beenden. Das sie kein bisschen müde sind belegt dieses vor Kraft strotzende Album. Schneidende Gitarre und eine Stimme, die wie das Salz in der Wunde, diese so lange offen hält, bis der Grund für den Schmerz in allen Details dargelegt wurde. Das entspricht einer kathartischen Reinigung die in Riffs und treibenden Drums ihrer Erlösung finden. ?Don’t Wait Up? ist in allen Belangen ein Art Genre Mittelpunkt der viele Strömungen des Hardcore zu vereinen mag. Die Szene wird Bane nach diesem Album mehr den je vermissen.
