21. September 2023
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Fotos mit Snapseed verschönern

Beneiden Sie Ihre Freunde bei Facebook & Co. manchmal um die schönen Fotos? Mit Snapseed machen auch Sie im Handumdrehen ein Kunstwerk aus jedem beliebigen Bild.

Es gibt zwei Möglichkeiten, ein guter Fotograf zu werden: man kauft sich eine teure Kamera und lernt, wie man gute Bilder macht, oder man benutzt eine Software, die automatisch tolle Bilder erstellt. Snapseed ist eine solche tolle Software und gratis noch dazu. Die Google-App gehört deshalb auf jedes Android-Handy.

Installation und Start

Google hat zwar die hinter Snapseed stehende Firma Nik Software aufgekauft, Snapseed selbst gilt aber nicht als offizielle Google-App. Deshalb finden Sie das Fototool normalerweise auch nicht vorinstalliert. Laden Sie Snapseed von Google Play herunter [1] und starten Sie die App über das App-Icon. Sie sehen jetzt in der Mitte ein Testbild, darüber und darunter befinden sich Icons. Bevor Sie jetzt mit dem Testbild herumspielen, machen Sie lieber gleich ein eigenes Foto oder wählen ein Bild aus der Galerie aus. Dazu tippen Sie über dem Bild auf das Symbol mit dem Fotoapparat und dem Pluszeichen und entscheiden sich im Dialog Foto öffnen, ob Sie ein bestehendes Foto verschönern möchten (Foto auswählen) oder einen neuen Schnappschuss erstellen.

 

Für diesen Artikel haben wir einfach mal ein banales Foto erstellt. Wie Sie bei der Aufnahme von Fotos mit Snapseed feststellen werden, lässt sich die App im Hochformat und Querformat nutzen, an der Bedienung ändert sich dabei praktisch nichts.

 

Üblicherweise werden Sie Snapseed auch nicht separat starten, sondern die App aus der Galerie oder einer beliebigen anderen Foto-App heraus aufrufen. Dazu wählen Sie das Teilen-Menü von Android aus und tippen hier den Snapseed-Eintrag an. Diese Methode ist meistens einfacher und schneller, als die App separat zu starten.

Wichtige Gesten

Sie haben sich für ein Foto entschieden oder ein neues gemacht, dann geht es jetzt ans Bearbeiten. Unterhalb des Fotos finden Sie dazu jede Menge Möglichkeiten. Die Liste der Effekte – beginnend mit Automatic und endend mit den Frames –können Sie hin und her scrollen.

Sind Sie ein Minimalist, dann tippen Sie einfach mal Automatic an. Snapseed hebt dann die Kontrastwerte des Fotos etwas an und schraubt je nach Aufnahme auch etwas an der Beleuchtung. Tippen Sie das X-Symbol an, um die Änderungen zu verwerfen, oder das Häkchen, um die Einstellungen zu übernehmen. Egal, wie Sie sich entscheiden, können Sie jederzeit zum ursprünglichen Foto zurückkehren. So können Sie nun sämtliche Effekte durchprobieren und werden dabei staunen, wie schnell man mit ein paar Kombinationen ein kleines Kunstwerk zaubern kann. Die wirklich guten Funktionen von Snapseed sind allerdings etwas versteckt. Um Sie zu erreichen, müssen Sie mit dem Finger auf dem Foto von unten nach oben oder von oben nach unten wischen. Damit legen Sie fest, was Snapseed ändert. Beim Automatic-Filter stehen zum Beispiel Kontraste und Farbwerte zur Auswahl.

 

Haben Sie sich per senkrechte Wischgeste entschieden, stellen Sie über eine waagrechte Wischgeste die Intensität ein, also 100 Prozent Kontraste oder 0 Prozent. Haben Sie sich für eine Einstellung entschieden und diese per Häkchen übernommen, landen Sie wieder im Haupt-Bildschirm der App. Halten Sie hier den Finger auf dem Foto gedrückt, zeigt Snapseed das Originalbild wieder an. So sehen Sie ganz schnell, was Sie verändert haben.

Selective Adjust

Wir haben im ersten Schritt bei unserem Testfoto die Kontrastwerte auf ein Maximum erhöht und die Farbwerte reduziert. So sieht das Foto schon ein wenig nach einer Schwarzweiß-Aufnahme aus. Etwas komplexer gestaltet sich die Bedienung des Filters Selective Adjust. Damit lassen sich einzelne Bereiche gezielt in Szene setzen. Tippen Sie dazu zunächst das Symbol mit dem Kreis und dem Pluszeichen an und tippen Sie anschließend auf dem Foto auf den Bereich, den Sie hervorheben möchten. In unserem Fall ist das die Glühbirne in der Lampe. Haben Sie sich vertippt, können Sie den Bereich durch drücken und gedrückt halten noch verschieben. Snapseed zeigt den Buchstaben H in einem Kreis an. Das H steht dabei für die Helligkeit. Via senkrechte Wischgeste wechseln Sie zwischen Helligkeit (H), Kontrast (K) und Sättigung (S), mit einer Pinch-to-Zoom-Geste stellen Sie den kreisförmigen Bereich ein. Für unser Testfoto haben wir die Sättigung und den Kontrast jeweils auf 100 Prozent geschoben, damit sich die Glühbirne gelblich verfärbt. Auch hier speichern Sie die Änderungen über einen Tipp auf das Häkchen rechts.

 

Tune Image

Sie möchten keinen bestimmten Bereich hervorheben sondern das ganze Bild bearbeiten? Dann wählen Sie Tune Image aus und beginnen hier gleich mit der Wischgeste von oben nach unten. Besonders spannend sind hier der Weißabgleich und das Ambiente. Mit Ersterem korrigieren Sie ein Foto, das zum Beispiel einen Blaustich hat, mit letzterem versehen Sie ein neutrales Foto mit einem Farbstich. Darüber hinaus gibt es auch wieder Einstellungsmöglichkeiten für Helligkeit, Sättigung und Kontrast. Die Vorgehensweise sollte inzwischen bekannt sein: Auswahl der Einstellung via senkrechte Wischgeste, Einstellung der Intensität über eine waagrechte Geste. Wir haben hier via Ambiente das Orange der Glühbirne noch etwas verstärkt und anschließend über den Weißabgleich das komplette Bild grünlich gefärbt.

 

Effekte, Effekte,

Haben Sie die Einstellungsmöglichkeiten und Vorgehensweise der ersten drei Menüpunkte erlernt, bereiten Ihnen auch die restlichen 14 Tools keinerlei Probleme mehr. Hier gilt es, auszuprobieren, was gefällt und bei Bedarf wieder zum ursprünglichen Bild zurückzukehren. Dazu dient das kleine Pfeilsymbol oben links über dem Bild (unterhalb des Snapseed-Logos). Beachten Sie dabei, dass Snapseed keine einzelnen Schritte speichert. Zurücksetzen bedeutet also immer zurück zum Original, nicht zum letzten benutzten Effekt. Unabhängig von sämtlichen Änderungen, die Sie vornehmen, arbeitet Snapseed immer mit einer Kopie. Das Originalbild bleibt somit erhalten, egal, welche Version oder Fassung Sie speichern.

Für unser Testfoto haben wir uns noch für einen leichten Tilt-Shift-Effekt und den Drama-2-Effekt entschieden und dem Foto ganz zuletzt einen Rahmen verpasst. Aber auch mit Grunge und Vintage lassen sich ganz tolle Effekte erzielen. Achten Sie darauf, Tilt-Shift und den Rahmen immer ganz am Schluss hinzuzufügen. Es sieht sonst seltsam aus, wenn auch der Rahmen den Effekt bekommt. Beachten Sie beim Rahmen, dass Sie den Abstand zum Rand des Fotos via Pinch-to-Zoom einstellen. In vielen Fällen gibt es auch eine kurze Hilfestellung, wenn Sie auf das Fragezeichen-Symbol klicken.

 

Export

Bilder mit Snapseed zu bearbeiten, macht richtig Spaß. Haben Sie den Dreh erst einmal raus, können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Natürlich möchten Sie das Resultat auch mit Ihren Freunden teilen. Dazu speichern Sie das Foto entweder über das Symbol mit der Ablage und dem Pfeil nach unten im Verzeichnis Snapseed oder laden es über das G+ Symbol direkt zu Google+ hoch. Alternativ wählen Sie aus dem Menü oben rechts den Eintrag Freigeben aus und teilen das Foto per Mail, Bluetooth, Hangout oder via Facebook. Snapseed setzt Ihnen wirklich keine Grenzen.

Marcel Hilzinger
Marcel Hilzinger
Ich bin Marcel und Gründer von Android User. Unsere Webseite existiert nun bereits seit dem Jahr 2011. Hier findest du eine Vielzahl von Artikeln rund um das Thema Android.

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