Beim Vodafone Smart 4 Power handelt es sich um ein gewöhnliches China-Handy mit MediaTek-CPU und Vodafone-Branding. Gefertigt wird das Android-Smartphone, das intern die Bezeichnung Vodafone 985N beträgt,bei TCT Mobile in Hong Kong. Hier fertigt man unter anderem Alcatel-Smartphones und viele Elektronikgeräte für aufgekaufte Marken wie Schneider oder Thomson.
Auch wenn das Vodafone Smart 4 Power mit seiner matten Plastikrückseite in Anthrazit und dem schwarzen Gehäuse wohl bei den wenigsten Android-Freaks einen Wow-Effekt hervorzaubern dürfte, und das 5-Zoll-Display mit doch sehr mageren 960 x 540 Pixeln auflöst, ist die Verarbeitung des Handys solide. Das Handy ist denn auch eher etwas für all jene, die ein solides Arbeitsgerät suchen und nicht für Modefreaks oder Designfanatiker gedacht.
Das Smart 4 Power punktet mit anderen Werten. Dazu gehört der recht gute Preis von 199 Euro bzw. in Verbindung mit einem entsprechenden Prepaid-Paket von Vodafone 169 Euro. Zudem bringt es ein komplettes Featureset mit, angefangen von NFC über LTE bis hin zu einem starken, aber fest verklebten 3000-mAh-Akku und Android 4.4.2. Das Smart 4 Power gehört damit zu den ersten KitKat-Smartphones mit MediaTek-Prozessor in Deutschland. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Smartphone und dem Ladegerät+USB-Kabel auch zwei NFC-Sticker und ein Headset.
Android in Rot
Wie bei gebrandeten Vodafone-Smartphones üblich, finden sich auch auf dem Smart 4 Power recht viele rote App-Icons. Vodafone hat auf dem Gerät sehr viele Apps vorinstalliert und eigentlich haben wir uns schon darauf vorbereitet, den Mobilfunkanbieter dafür schelten zu müssen. Doch weit gefehlt: praktisch sämtliche Apps lassen sich problemlos deinstallieren und verbrauchen so nicht unnötig Speicher. Zudem befinden sich unter den Vodafone-Zusätzen auch ein paar recht hilfreiche (dazu weiter unten mehr).
Bereits nach dem ersten Start fällt auf, dass das Smart 4 Power für absolute Dummies gemacht ist. Vodafone hat den Android-Assistenten, der bei der ersten Inbetriebnahme erscheint, kräftig überarbeitet und durch praktische Tipps ergänzt. Wer also absolut keine Ahnung hat, wie man Android bedient, liest sich einfach in aller Ruhe die Tipps durch. Das Android-System selbst basiert weitgehend auf dem AOSP, die Google-Apps sind aber auch alle mit an Bord.

Die Kamera gehört nicht zu den Highlights des Smart 4 Power. Sie macht bei sehr gutem Licht brauchbare Fotos, aber alle anderen Bilder sind von einem deutlichen Rauschen gekennzeichnet. Immerhin gibt es für Aufnahmen im Dunkeln einen zusätzlichen Blitz. In den meisten Fällen reicht aber auch dieser nur für das Prädikat “brauchbar” und nicht für wirklich schöne Fotos.
Praktische Software
Keine Anhnung, ob es Vodafone oder MediaTek zu verdanken ist, aber das Smart 4 Power verfügt über ein paar sehr praktische Software-Feature. Fährt man zum Beispiel in den Urlaub, dann erscheint automatisch ein Roaming-Hinweis in der Statusleiste, bei dem sich via Checkbox auch gleich das Roaming ein- und ausschalten lässt. Das ist auch in Grenzgebieten sehr praktisch. Sehr gut gefallen hat uns auch die Möglichkeit, Apps im Akku-Sparmodus auf einen schwarze Liste setzen zu können. Diese Einstellung befindet sich etwas versteckt in den Akku-Informationen. Schaltet man hier den Stromsparmodus ein und tippt auf den Menüpunkt Weiße Liste, dann gibt es für alle installierten Apps einen Ein-/Aus-Regler, um die Benachrichtigungen bei deaktiviertem Display auszuschalten. In der Grundeinstellung sind sämtliche Apps eingeschaltet, man muss also die Apps, die man bei ausgeschaltetem Display nicht benötigt, von Hand ausschalten. Wir hätten die Liste eher andersrum aufgebaut.


Schön gemacht hat Vodafone auch das Widget Smart DayView. Es zeigt Ihnen neben der Uhrzeit, dem Datum und dem aktuellen Standort auch die anstehenden Termine (und jetzt) auf einer Timeline an. Damit erfüllt das Widget eine ähnliche Funktion wie die App 12Hours, verbraucht dafür aber deutlich weniger Platz.
Wie oben erwähnt lassen sich alle (! von Vodafone zusätzlich installierten Apps löschen. Das ist vorbildlich und beim internen Speicher von 4 GByte (davon etwas mehr als 2 GByte frei) auch ziemlich schnell nötig. Wer also mit den Vodafone-Apps, Amazon MP3 oder Vouchercloud nichts anfangen kann, schmeißt die Apps einfach runter. Sehr gut gefallen hat uns in den ersten 24 Stunden auch die Akkulaufzeit des Smart 4 Power. Über Nacht verlor das Handy keine drei Prozent Akku.

Beim Preis von 199 Euro (ohne Vertrag) stellt sich natürlich automatisch die Frage nach einem Vergleich mit dem neuen Moto G. Das wird in der LTE-Version ebenfalls mindestens 199 Euro kosten und bietet ein deutlich besseres Display, die etwas bessere Hardware (Qualcomm statt MediaTek-Chipsatz) und natürlich die schnellen Software-Updates und keinerlei Abhängikeit von Vodafone (sprich: kein Branding). Falls wir uns nicht ganz verschätzen, dürfte beim Smart 4 Power aber die Akkulaufzeit besser ausfallen als beim Moto G LTE. Zudem verfügt das Vodafone-Smartphone über NFC. Sobald der Preis des Vodafone-Smartphones deutlich unter 200 Euro sinkt, ist es in jedem Fall einen genaueren Blick wert!
[Update, Dezember 2014] Dieser Artikel ging beim Wechsel auf Wordpress verloren, wir haben ihn deshalb im Dezember 2014 wieder als neu hochgeladen. Er stammt ursprünglich vom 18. Juli 2014 und widerspiegelt unseren damaligen Wissensstand. Aktuell kostet das Vodafone Smart 4 Power bei Amazon nur noch 129 Euro und ist somit in jedem Fall ein heißer Tipp für Sparfüchse mit LTE-Wünschen.