26. November 2023
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Die häufigsten Cyberbedrohungen für Android-Smartphones

Ohne Zweifel sind Android-Smartphones zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres Alltags geworden. Sie unterstützen uns in fast allen Facetten unserer modernen Lebenswelt, von der Kommunikation bis zum Online-Shopping. Doch der Komfort und die Bequemlichkeit, die sie bieten, gehen nicht ohne Risiken einher. Android-Telefone sind zahlreichen Cyberbedrohungen ausgesetzt – ein Thema, das wir in diesem Artikel genauer beleuchten möchten.

Gefährliche Apps: Die dunkle Seite von Android

Das Hauptaugenmerk von Cyberbedrohungen bei Android liegt auf bösartigen Apps. Android gilt als quelloffen; das bedeutet, dass jeder den Quellcode von Android kostenlos herunterladen, installieren und verändern kann. Diese Offenheit lässt es als eine Art Paradies für Schadsoftware erscheinen. Betrügerische Apps können sich als legale Anwendungen tarnen. Heimlich nutzen diese Apps Berechtigungen aus, um Daten abzufangen oder gar das Gerät fernzusteuern. Laut einem Bericht von Symantec wurden 2023 rund 1,5 Millionen schädliche Apps im Google Play Store entdeckt.

Apps werden aber nicht nur über den Play Store, sondern auch über alternative App-Stores auf die Smartphones gebracht. Dieser Quelle musst du vertrauen können, sonst öffnest du gefährlichen Apps Tür und Tor. Der Play Store selbst checkt jede App einzeln, bevor sie via Play Store heruntergeladen werden kann. Und auch Google Play Protect, welches auf jedem Android Smartphone vorinstalliert ist, scannt dein Smartphone mehrmals am Tag nach Schadsoftware.

So findest du Google Play Protect

In den Einstellungen deines Smartphones unter Sicherheit und Datenschutz sowie App Sicherheit findest du die Einstellung Google Play Protect. Des Weiteren ist hier direkt ersichtlich, ob Probleme gefunden wurden. Sofern alles auf Grün steht, ist dein Smartphone sicher. Des Weiteren zeigt ein Klick auf App SicherheitGoogle Play Protect ist aktiviert an, wann der letzte Scan ausgeführt wurde. Per Klick darauf hast du die Möglichkeit, einen manuellen Scan auszuführen.

Schutzmaßnahmen vor Cyberbedrohungen: Verschlüsselung & Co.

Angesichts dieser Cybersicherheitsbedrohungen kann der Einsatz bestimmter Schutzstrategien hilfreich sein. Dazu zählt beispielsweise die Nutzung eines VPNs zur Verschlüsselung des Internetverkehrs und zur Maskierung der IP-Adresse des Geräts. Durch das VPN Standort ändern lässt sich zudem die Online-Anonymität weiter erhöhen – eine effektive Methode, um Cyberkriminellen die Standortermittlung des Geräts und den Zugriff auf den Internetverkehr zu erschweren.

Die meisten VPN Anbieter haben Software für deinen PC und auch eine eigene, meist leicht zu bedienende App für das Smartphone, im Gepäck. Somit bist du nicht nur zu Hause, sondern auch mobil sicher im Internet unterwegs.

Phishing-Angriffe: Cyberbedrohungen unter falscher Flagge

In engem Zusammenhang mit schädlichen Apps stehen Phishing-Angriffe. Hierbei handelt es sich um Angriffsversuche, die in der Regel per SMS oder E-Mail erfolgen und darauf abzielen, Nutzer zur Preisgabe ihrer sensiblen Daten zu verleiten. Die Täter nutzen dabei das Vertrauen der Nutzer aus, indem sie authentische Nachrichten bekannter Institutionen imitieren, oder sich als Sohn oder Tochter des Nutzers ausgeben. Mit diesen Falschinformationen wollen sie die Nutzer zum Preisgeben persönlicher Informationen wie Login-Daten und Kreditkarteninformationen drängen.

Auch bei uns gab es bereits (gerade in der letzten Zeit) einige Angriffsversuche per SMS oder auch als Anruf getarnt:

Software-Schwachstellen: Die verborgene Bedrohung

Unser Blick richtet sich nun auf die Software-Schwachstellen, die in der Konstruktion von Android-Smartphones lauern. Angreifer machen oft Gebrauch von diesen Schwachstellen in der Systemsoftware von Android, um ihre Cyberangriffe zu starten – nicht gerade ein Wunschdenken, oder? Dieses Problem wird durch das Fragmentierungsproblem von Android noch verstärkt: Viele Geräte arbeiten mit veralteten Versionen. Und viele ältere Versionen erhalten keine Software-Updates in Form von Google Play Systemupdates oder Android Security Updates mehr. Google Play Systemupdates werden mehrmals im Monat verteilt, Sicherheitsupdates einmal monatlich.

  • Ein Paradebeispiel für Cyberbedrohungen und eine Software-Schwachstelle ist der Stagefright-Bug aus 2015, der nahezu 95 % aller Android-Geräte betraf und auf eine Schwachstelle in der Media-Playback-Engine des Betriebssystems zurückzuführen ist.

Ransomware: Der unerwünschte Eindringling

In den vergangenen Jahren hat Ransomware einen regelrechten Höhenflug erlebt und sich unter den Cyberbedrohungen etabliert. Ransomware infiltriert das Telefon, verschlüsselt wichtige Daten und verlangt dann Lösegeld (engl. Ransom) zur Entschlüsselung. Entweder sperrt Ransomware den kompletten Zugriff auf das System oder es verschlüsselt nur bestimmte Nutzerdaten.

Neu ist Ransomware nicht, denn schon in 2005 trat CryptoLocker in Erscheinung. Es chiffrierte Nutzerdaten eins bestimmten Typs mit krytrografischem Verfahren nicht nur lokal, sondern auch auf den angebundenen Netzlaufwerken.

Das Lösegeld für aktuelle Ransomware-Angriffe wird meist in virtueller Währung wie Bitcoin verlangt. Eine Zahlung allerdings ist aber kein Garant für die Entschlüsselung der Daten.

Gibt es einen Ransomware-Angriff hilft nur die Anzeige bei der Polizei sowie tägliche Backups der Daten, denn dann ist eine Wiederherstellung auch ohne Lösegeldzahlung möglich.

Spyware: Der stille Feind

Zuletzt werfen wir einen Blick auf Spyware – ein leiser Feind unter den Cyberbedrohungen, der oft übersehen wird. Wie es ihr Name vermuten lässt, führt diese Art von Programm heimliche Spionage-Aktivitäten auf Android-Geräten durch und entwendet persönliche Daten, Standortinformationen, Browserverläufe und mehr. Kannst du dir vorstellen, dass du davon betroffen bist? Beispiele aus dem realen Leben wie das Pegasus-Projekt der israelischen NSO Group veranschaulichen, wie real und ernst diese Bedrohung ist.

Cyberbedrohungen – Fazit: Wachsamkeit ist der Schlüssel

Android-Smartphones bieten viele Annehmlichkeiten, haben aber auch ihre eigene Palette an digitalen Herausforderungen. Bösartige Apps, Phishing-Angriffe, Software-Schwachstellen, Ransomware und Spyware – all diese Faktoren haben sich in der Android-Welt etabliert. Doch es gibt effektive Abwehrmaßnahmen: Regelmäßige App-Überprüfungen, vorsichtiger Umgang mit verdächtigen Nachrichten oder E-Mails, pünktliche Software-Updates und eine hochwertige Sicherheitslösung schützen dein Smartphone. Cyberbedrohungen sind weit verbreitet – aber informiert zu sein und wachsam zu bleiben, macht einen wesentlichen Unterschied.

Sarah Lindow-Zechmeister
Sarah Lindow-Zechmeister
Android-Fan der ersten Stunde, Pixel Fan Girl und neben Themen rund um Android teste ich liebend gerne smarte Produkte und andere Gadgets.

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