47 Prozent aller Kinder zwischen 3 und 5 Jahren weltweit können bereits ein Smartphone bedienen. In Deutschland liegt dieser Prozentsatz bei lediglich 35 Prozent. Doch auch bei Computerspielen liegen die deutschen Kinder weit hinter dem Weltweiten Durchschnitt, wie eine aktuelle Studie von AVG zeigt.
Schuhebinden ist weniger wichtig als Handy bedienen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie von AVG zum Thema Kinder, Mütter und Smartphones. Im Ramen der "Digital Diaries" Serie hat AVG über 6000 Mütter aus zehn Ländern zu den digitalen Fähigkeiten Ihrer Kinder aber auch zum Online-Verhalten der Mütter befragt. Einige der Resultate werfen durchaus Fragen auf.
Im weltweiten Vergleich auf dem gleichen Level befindet sich Deutschland nur beim Schuhebinden. Bei den drei- bis fünfjährigen beherrschen rund 15 Prozent diese analoge Tätigkeit. Ein Blick auf die digitalen Fähigkeiten zeigt jedoch, dass Kinder in Deutschland überdurchschnittlich wenig am Computer spielen, im Internet browsen und mit Handys umgehen können. Das hängt damit zusammen, dass die meisten Mütter diese Tätigkeiten kritischer betrachten und zum Beispiel für nicht bildungsfördernd, schwer kontrollierbar und für das Erlernen anderer Tätigkeiten hindernd halten. Bei diesen Angaben liegen die deutschen Mütter rund zehn bis 20 Prozent über dem weltweiten Durchschnitt.
Stark "daneben" benehmen sich die befragten deutschen Mütter beim Thema Fotos vom Nachwuchs im Internet veröffentlichen. Auch hier liegt Deutschland bei der eigentlichen Tätigkeit (Fotos mit Freunden und Familie teilen) hinter den anderen befragten Ländern zurück, toppt diese dann aber beim Kriterium "mit dem Nachwuchs angeben" (45 Prozent, gegenüber 25 Prozent im Durchschnitt).

Android User meint…
Das Thema Kinder und Smartphones ist ein heißes Eisen und da erstaunt es nicht, dass die im Rahmen der Studie befragten deutschen Mütter das Thema durchaus etwas kritischer betrachten als Mütter in anderen Ländern. Dass Kinder in anderen Ländern früher über einen Facebook-Account verfügen, mehr am Computer spielen und im Internet surfen, sagt über die kognitiven Fähigkeiten dieser Kinder oder gar der befragten Eltern rein gar nichts aus. Auch der von AVG angestellte Vergleich mit dem Schuhebinden und dem Schwimmen hinkt an mehreren Stellen, denn in den befragten Ländern (USA, Frankreich, Deutschland, Spanien, Australien, Brasilien, Kanada, Neuseeland und Tschechische Republik) gibt es zum Beispiel große Unterschiede, was Schuhe mit Schnürsenkeln oder mit Klettverschluss betrifft. Im Verhältnis zur Smartphone-Dichte dürfte zum Beispiel die Schwimmbad-Dichte in Kanada deutlich niedriger sein, als in Spanien oder Frankreich. Und dass deutsche Frauen mit dem Nachwuchs viel lieber angeben, als die Frauen der anderen befragten Nationen, halten wir schlicht für einen Übersetzungsfehler. Und natürlich wissen wir auch, warum in Deutschland nur 9 Prozent der 6- bis 9-jährigen einen Facebook-Account besitzen: die restlichen sind bereits bei Google+ ;-)
Quelle: AVG@Work