26. September 2023
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Das ist neu bei Google+ Fotos

Über Nacht überraschte Google Mitte Oktober viele Nutzer mit einem neuen App-Icon: Das bunte Windrädchen steht für Google Fotos und ist eine alte App in neuem Gewand. Wir stellen Google Fotos vor.

Schauen Sie nie oder sehr selten in die Liste der verfügbaren Apps oder nutzen Google+ nicht, dann haben Sie das Symbol mit dem farbigen Windrad vielleicht noch gar nicht bemerkt. Es steht für die App Google Fotos und erinnert optisch stark an Picasa, den Bilderdienst von Google. Das ist kein Zufall, schließlich nutzt Google für das Speichern Ihrer Fotos in der Cloud den Dienst Picasa im Hintergrund.

Wie kommt die App auf mein Handy?

Fotos ist Teil von Google+. Wenn Sie Google+ installiert haben, dann haben Sie in der Zwischenzeit automatisch auch die App Fotos bzw. das zugehörige Icon erhalten. Sie können die neue App also nicht löschen, wenn Sie nicht auch gleich Google+ deinstallieren wollen. Wenn Sie Google+ nicht benutzen, die App aber auf Ihrem Handy vorinstalliert war, können Sie Google+ auf die Werkseinstellungen zurücksetzen, falls Sie das neue Icon stört.

Teil von Google+

Die Fotos-App gehört zu Google+ und dient in erster Linie dazu, Ihre zu Google+ hochgeladenen oder durch die automatische Sicherung gespeicherten Aufnahmen zu verwalten. Die Vorteile der App kommen vor allem dann zum Tragen, wenn Sie Google+ auch am PC oder auf mehreren Android-Geräten nutzen und auch dort Bilder hochladen. Die neue Fotos-App enthält zudem noch ein paar Bearbeitungsmöglichkeiten, sodass Sie sich eventuell die Installation von Snapseed oder einer anderen zusätzlichen App sparen können, nur um ein Bild zuzuschneiden oder es mit einem coolen Effekt zu versehen.

Orientierung finden

Sie können die App ganz normal über das App-Icon starten. Falls Sie Google+ aber bereits aktiv nutzen, dann finden Sie das neue Windrädchensymbol in der Seitenleiste. Das sorgt zunächst für etwas Verwirrung, weil Sie in der Fotos-App ebenfalls das Menü über die Seitenleiste am linken Rand aufrufen können und dann ein passendes Menü dazu erhalten. Sie werden sich aber recht schnell daran gewöhnen.

Abbildung 1: Die Fotos-App sieht nicht nur optisch ähnlich aus wie Google+, sondern ist auch Google+.
Abbildung 1: Die Fotos-App sieht nicht nur optisch ähnlich aus wie Google+, sondern ist auch Google+.

Nach dem Start der App sehen Sie die Reiter Kamera und Highlights. Je nachdem, in welchem Land Sie sich aufhalten, erscheint ein Hinweis auf die automatische Gesichtserkennung „Find my Face“, die Sie entweder freischalten oder über einen Fingertipp auf Später deaktiviert lassen (empfohlen). Falls Sie Google+ noch nicht dazu nutzen, Ihre Fotos automatisch in der Cloud zu speichern, erhalten Sie ebenfalls ein zusätzliches Hinweisfenster.

Der Reiter Highlights zeigt Ihnen die – laut Google-Algorithmen – schönsten Fotos an, unter dem Reiter Kamera finden Sie alle auf Ihrem Gerät gespeicherten Fotos. Kamera verhält sich also in etwa wie die Galerie-App. Das erste Minibild steht für weitere Ordner auf dem Dateisystem. Darüber erreichen Sie zum Beispiel Screenshots oder mit anderen Kamera-Apps aufgenommene Bilder. Bei einigen Fotos zeigt die App zudem ein Wölkchen mit einem Haken an. Dabei handelt es sich um Fotos, die Google bereits in der Cloud gespeichert hat. Wollen Sie eines dieser Fotos bearbeiten, löschen oder verschicken, halten Sie den Finger auf dem Minibild, bis die App es mit einem Häkchen versieht. Ist erst einmal ein Bild markiert, fügen Sie der Auswahl durch kurzes Antippen weitere Aufnahmen hinzu. Anschließend wählen Sie oben rechts das Mülleimersymbol, um die Fotos zu löschen, oder das Linksymbol daneben, um die Fotos mit anderen zu teilen. Gelöschte Fotos wandern zunächst in den Papierkorb. Erst wenn Sie sie dort auch löschen, sind sie endgültig verschwunden.

Abbildung 2: Google sortiert automatisch die besten Fotos aus und zeigt diese gesondert an.
Abbildung 2: Google sortiert automatisch die besten Fotos aus und zeigt diese gesondert an.

Die Plus-Features

Wenn Sie mögen, können Sie also die Fotos-App ganz einfach als Ersatz für die Galerie benutzen. Die App hat jedoch deutlich mehr zu bieten. Öffnen Sie ein Foto in der Großansicht, dann finden Sie am unteren Bildschirmrand drei Symbole. Den Mülleimer und das Teilensymbol kennen Sie vermutlich bereits. Über den Pinsel erreichen Sie die Bearbeitungsfunktionen der Fotos-App. Dabei ist es egal, ob das Bild lokal auf dem Handy gespeichert ist oder nur in der Cloud. Google holt das Foto aufs Handy und speichert es nach der Bearbeitung wieder in der Cloud. Sie bemerken davon höchstens etwas, wenn die Internetverbindung nicht perfekt ist. Dann kann es eine Weile dauern, bis sich das Pinselsymbol auswählen lässt. Auf einigen Aufnahmen erscheint zudem unten rechts noch eine Art Zauberstab. Das sind Bilder, die Google automatisch verbessert hat. Halten Sie den Finger für kurze Zeit auf dem Zauberstab, sehen Sie die Unterschiede zum Original.

Abbildung 3: Neben Drehen und Zuschneiden bietet die Fotos-App auch zahlreiche Filter.
Abbildung 3: Neben Drehen und Zuschneiden bietet die Fotos-App auch zahlreiche Filter.

Doch zurück zu den Bearbeitungsfunktionen: Sie finden hier einfache Werkzeuge für das Drehen oder Zuschneiden und auch hier wieder den Zauberstab für die automatische Verbesserung. Über mehrmaliges Antippen von Drehen richten Sie Ihre Fotos passend aus, ein Fingertipp auf Zuschneiden öffnet die Cropmaske mit drei Möglichkeiten zur Auswahl. Über den Filtereintrag gelangen Sie zu diversen künstlerischen Bearbeitungsmöglichkeiten, die Google von der App Snapseed [1] übernommen hat. Neben den Effekten finden Sie hier auch mehr als ein Dutzend Rahmen.

Abbildung 4: Zur Verschönerung Ihrer Fotos bietet die App zahlreiche Rahmen an.
Abbildung 4: Zur Verschönerung Ihrer Fotos bietet die App zahlreiche Rahmen an.

Alben und Auto-Effekte

Nutzen Sie Google+ aktiv, dann werden Sie sich über die Möglichkeiten der Albenverwaltung direkt aus der Fotos-App heraus freuen. Damit ist es ein Leichtes, eine bestimmte Bildauswahl zu einem neuen Album hinzuzufügen, um dieses anschließend via Google+ mit bestimmten Personen oder Kreisen zu teilen. Öffnen Sie dazu zunächst den Reiter Highlights, und markieren Sie anschließend die gewünschten Bilder. Zwischen den bekannten Symbolen für Mülleimer und Teilen finden Sie nun ein neues Symbol mit einem Foto. Darüber fügen Sie die ausgewählten Aufnahmen einem neuen Album hinzu. Das funktioniert nur mit Fotos in der Cloud, und das Album bleibt zunächst privat. Wechseln Sie nun über die Sidebar zum Eintrag Alben, finden Sie hier die neuen Fotos und können das Album in Ihren Kreisen zur Verfügung stellen. Dabei wird Ihnen bestimmt auch der neue Teilendialog auffallen, der das Teilen über Google+ ganz prominent oben platziert, aber auch die von Android gewohnten restlichen Möglichkeiten zur Auswahl bietet.

Abbildung 5: Der neue Teilendialog der Fotos-App verfolgt optisch einen ganz neuen Ansatz.
Abbildung 5: Der neue Teilendialog der Fotos-App verfolgt optisch einen ganz neuen Ansatz.

Ebenfalls nur für die online gespeicherten Fotos ist die Option Auto-Effekte verfügbar, die Sie über die Seitenleiste aufrufen. Google setzt hier aus passenden Bildern lustige Animationen oder originelle Collagen zusammen. Auch deutlich verbesserte Aufnahmen finden sich hier. Es lohnt sich, von Zeit zu Zeit einen Blick in den Ordner zu werfen, da die Google-Rechner manchmal etwas Zeit brauchen, um sämtliche Fotos zu verarbeiten.

Auto-Upload einschalten

Sie nutzen Google+ noch nicht, um Ihre Fotos zu speichern? Dann starten Sie die App, und öffnen Sie die Einstellungen. Hier finden Sie ganz oben den Eintrag Automatische Sicherung unter den Allgemeinen Einstellungen. Tippen Sie diesen Eintrag an, um die Sicherung ein- oder auszuschalten, und entscheiden Sie, ob Sie den unlimitierten Speicherplatz mit verkleinerten Fotos oder den limitierten mit Bildern in der Originalauflösung nutzen mögen.

Coole Slideshows

Besitzen Sie ein Android-Gerät mit Version 4.3 oder neuer, dann können Sie aus der neuen App heraus auch ganz leicht kurze Videos aus Ihren Urlaubsbildern erstellen. Wechseln Sie dazu über die Sidebar zum Punkt Auto-Effekte. Hier finden Sie oben in der Mitte ein Symbol mit der typischen Videoschnittklappe. Tippen Sie es an, öffnet sich ein Auswahldialog für die Fotos und Videos, die Sie dem Clip hinzufügen möchten. Auch hier können Sie lokale Fotos mit Bildern und Videos in der Cloud mischen. Ein Clip kann maximal 20 Sekunden lang sein, die minimale Länge beträgt 5 Sekunden.

Abbildung 6: Die Funktion für automatische Kurzvideos gibt es erst ab Android 4.3.
Abbildung 6: Die Funktion für automatische Kurzvideos gibt es erst ab Android 4.3.

Haben Sie die Fotos ausgesucht, erscheint ein einfaches Videoeditor-Fenster. Hier wählen Sie über eine Wischgeste auf dem Vorschaubild nach rechts oder links den gewünschten Stil aus (Extrem, Natürlich, Erinnerungen etc.). Per Fingertipp auf das Notensymbol ändern Sie die Musik. Sind Sie mit den Einstellungen zufrieden, laden Sie den Kurzfilm über Speichern in die Cloud hoch. Die so erstellten Videos finden Sie später über den Eintrag Videos in der Seitenleiste wieder.

Abbildung 7: Im Videoeditor legen Sie den Stil und die Hintergrundmusik fest.
Abbildung 7: Im Videoeditor legen Sie den Stil und die Hintergrundmusik fest.

Fazit

Mit der neuen Fotos-App von Google+ brauchen Sie eigentlich die Alben/Galerie-App von Android nicht mehr, da Sie damit nicht nur Ihre Google+-Aufnahmen, sondern auch alle lokalen Fotos bearbeiten können. Auch Snapseed oder eine andere Fotofilter-App können Sie sich sparen, wenn Sie keine allzu großen Anforderungen stellen, da die Fotos-App bereits zahlreiche Bearbeitungsmöglichkeiten und Filter mitbringt. Wir sind uns ziemlich sicher, dass Google Fotos die Standardgalerie von Android demnächst ablösen wird.

Marcel Hilzinger
Marcel Hilzinger
Ich bin Marcel und Gründer von Android User. Unsere Webseite existiert nun bereits seit dem Jahr 2011. Hier findest du eine Vielzahl von Artikeln rund um das Thema Android.

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