19. Mai 2023
StartMagazinDas Huawei Ascend Y300 im Test

Das Huawei Ascend Y300 im Test

Wenn ein Top-Handy wie das Nexus 4 für relativ wenig Geld zu bekommen ist, dann muss die Einsteiger-Klasse entweder noch billiger werden oder mehr bieten. Das Huawei Ascend Y300 tut beides.

Plusminus

+ Preis-/Leistungsverhältnis

+ Android 4.1

+ Knapper Speicher aufrüstbar

– Emotion UI gewöhnungsbedürftig

– Ruckler in der Oberfläche

Auf dem Datenblatt sieht das Huawei Ascend Y300 wie ein erstklassiges Android-Schnäppchen aus. Für etwas mehr als 120 Euro bekommen Sie ein aktuelles Smartphone mit Dual-Core-CPU, einem ordentlichen 4-Zoll-Display, ein aktuelles Android 4.1 "Jelly Bean" als System und eine 5 MPixel-Kamera, die gar nicht mal so schlechte Bilder macht. Überzeugt das Einsteiger-Handy aber auch im Alltag? Android User hat das Gerät im Test!

Das Huawei Y300 im Überblick

Unter der Haube arbeitet im Y300 ein Qualcomm Snapdragon S4 vom Typ MSM8225 mit zwei Kernen, die mit jeweils einem GHz getaktet wurden. Als Arbeitsspeicher stehen dem System knappe 512 MByte zur Verfügung. Die Ladekapazität des Akkus ist mit 1950 mAh ordentlich, Huawei gibt eine Laufzeit von 320 Stunden im Standby und 5,3h durchgängiges Telefonieren an. Im Alltag sollte das Ascend Y300 mehr als nur 24 Stunden durchhalten.

Abbildung 1: Das Huawei Ascend Y300 finden Sie im Internet ab einem Preis von etwa 120 Euro.
Abbildung 1: Das Huawei Ascend Y300 finden Sie im Internet ab einem Preis von etwa 120 Euro.

Abbildung 2: Das Gehäuse des Ascend Y300 besteht aus Kunststoff, der sich hochwertig anfühlt.
Abbildung 2: Das Gehäuse des Ascend Y300 besteht aus Kunststoff, der sich hochwertig anfühlt.

Die Kamera auf der Rückseite löst mit 5 MPixel auf, die Frontkamera für Video-Chats besitzt gerade einmal VGA-Auflösung (0,3 MPixel). Das reicht für pixelige Video-Chats, für mehr aber auch nicht. Fehlt Tageslicht, dann sorgt eine LED-Fotoleuchte für mehr Helligkeit im Bild, allerdings fällt bei schlechtem Licht schnell ein starkes Rauschen in den Aufnahmen des Handys auf. Die Kamera zählt nicht zu den Stärken des Geräts, für den Schnappschuss zwischendurch reicht Sie aber durchaus aus.

Abbildung 3: Die Kamera nicht Bilder mit 5 Mpixel und Videos mit bis zu 720p in HD-Qualität auf.
Abbildung 3: Die Kamera nicht Bilder mit 5 Mpixel und Videos mit bis zu 720p in HD-Qualität auf.

Der interne Speicher des Huawei Y300 ist mit 4 GByte sehr knapp bemessen, zudem lässt das System lediglich 1,75 GByte von diesem für Ihre eigenen Daten und Apps übrig. Mit einer microSD-Karte erweitern Sie den Speicher jedoch schnell um bis zu 32 GByte. Stecken Sie Kopfhörer an das Gerät an – Huawei liefert selber keine mit – dann empfängt das Y300 mit einen eigenen App auch UKW-Radio.

Abseits der Zahlen: Träges System

Das Huawei Ascend Y300 ist trotz seiner Dual-Core-CPU keine Rakete. Die Performance des Handys lässt sich nicht mit denen aktueller Geräte aus der Mittel- oder Oberklasse vergleichen. Beim Starten größerer Apps legt das Handy gerne einmal ein paar Gedenksekunden ein und auch die Oberfläche ruckelt immer wieder gerne einmal.

Abbildung 4: In den Android-Benchmarks kann die ein GHz schnelle Dual-Core-CPU nicht überzeugen.
Abbildung 4: In den Android-Benchmarks kann die ein GHz schnelle Dual-Core-CPU nicht überzeugen.

Abbildung 5: Ab und an ruckelt die Oberfläche, die Power reicht für gängige Aufgaben aber aber aus.
Abbildung 5: Ab und an ruckelt die Oberfläche, die Power reicht für gängige Aufgaben aber aber aus.

Beim günstigen Preis des Handys kann man über diese Schwachstellen jedoch auch gerne hinweg sehen. Sie werden kaum eine App im Play Store finden, die aufgrund der Leistung des Handys nicht auf dem Y300 funktionieren wird. Und auch beliebte Casual-Games wie die Titel aus den Temple Run- oder Angry Birds-Reihen laufen ohne Probleme.

Rundum Kunststoff, mäßiges Display

Die Verarbeitung des Ascend Y300 ist solide, nichts wackelt, nichts fühlt sich wirklich minderwertig an. Das Gehäuse kann zwar verständlicherweise nicht mit dem aufwändig hergestellten Alu-Unibody eines HTC One glänzen, doch wenn wir ehrlich sind, nutzt ein Samsung Galaxy S4 auch nicht gerade hochwertige Materialien für sein Gehäuse.

Abbildung 6: Mit einer Dicke von 11,2 mm gehört das Y300 nicht zu den flachsten Smartphones.
Abbildung 6: Mit einer Dicke von 11,2 mm gehört das Y300 nicht zu den flachsten Smartphones.

Abbildung 7: Der mit 4 GByte sehr knapp bemessene Speicher lässt sich mit eine SD-Karte erweitern.
Abbildung 7: Der mit 4 GByte sehr knapp bemessene Speicher lässt sich mit eine SD-Karte erweitern.

Das Display des Testgeräts gehört ebenfalls in die Kategorie "Eigentlich können wir nichts daran aussetzen", dies gilt selbst im Vergleich zu deutlich teureren Handys. Zu diesem Preis findet Sie aktuell kein anderes Android-Handy auf dem Markt, das mit einer Auflösung von 800×480 Pixeln punkten kann.

Die Helligkeit des Touchscreens ist dabei zwar nicht überragend, doch in den eigenen vier Wänden oder Outdoors bei Bewölkung muss das Display auch nicht heller strahlen. Einzig in der prallen Sonne würden wir uns beim Y300 einen Bildschirm mit besserer Helligkeit wünschen.

Emotion UI, einfach anders

Setzte Huawei bisher eher auf ein ziemlich unverändertes Android, kommt inzwischen auf Huaweis Androiden – wie auch schon bei HTC oder Samsung – eine angepasste Android-Oberfläche zum Einsatz, Huawei nennt seine Kreation Emotion UI. Wie immer soll mit der eigenen Oberfläche alles einfacher, schneller und bequemer sein.

Abbildung 8: Huawei setzt bei seinen aktuellen Androiden auf die eigens entwickelte Emotion UI.
Abbildung 8: Huawei setzt bei seinen aktuellen Androiden auf die eigens entwickelte Emotion UI.

Abbildung 9: Widgets für Widgets, das bietet nur Huaweis Me-Widget aus der Emotion UI-Oberfläche.
Abbildung 9: Widgets für Widgets, das bietet nur Huaweis Me-Widget aus der Emotion UI-Oberfläche.

Auf den ersten Blick werden sich erfahrene Android User auch schnell mit der Emotion UI anfreunden können. Die wichtigsten Apps liegen in der Home-Bar, auf dem Homescreens findet sich das zentrale und anpassbare Me-Widget und Apps lassen sich wie gewohnt auf dem Homescreen ablegen und zu Ordnern zusammenfassen. Schnell merkt man jedoch: Hier fehlt doch was!

Abbildung 10: Huawei findet den App-Drawer zu umständlich und schickt dieses Android-Merkmal in Rente.
Abbildung 10: Huawei findet den App-Drawer zu umständlich und schickt dieses Android-Merkmal in Rente.

Huawei meint, dass der App-Drawer, also der Schirm auf dem Sie alle Ihre installierten Apps wiederfinden, zu kompliziert sei, also lässt man die App-Schublade lieber gleich komplett weg. Wie beim iPhone liegen Ihre Apps also auf den Homescreens, neu installierte Programme werden einfach auf dem letzten Homescreen einsortiert.

OK-Handy zum OK-Preis

Selten sind wir bei der Bewertung eines Androiden so hin- und her gerissen. Auf der einen Seite fehlt dem Ascend Y300 natürlich der Wow-Effekt, beim Blick auf den aktuellen Internet-Preis von 121 Euro müssen an Top-Handys gewöhnte User jedoch durchaus Respekt zollen: Zu diesem Preis stimmt das Paket.

Vergleicht man das Ascend Y300 mit ähnlichen Einsteiger-Androiden, dann bekommen Sie beim Y300 ein aktuelles Android-System, eine anständige Kamera, erweiterbaren Speicher und sogar Bonus-Features wie Radio-Empfang. Fällt der Preis wie beim Vorgänger Ascend Y200 auf 99 Euro, dann fällt Kritik noch schwerer. Unser Tipp an alle, die möglichst wenig Geld für einen Androiden ausgeben möchten: Zugreifen!

Huawei Ascend Y300

Kerndaten
Hersteller Huawei
Auflösung 800×480 Pixel, 233 ppi
Prozessor 1,0 GHz Qualcomm 8225, Dual-Core
Android-Version 4.1.1 + EmUI 1.0
Akku 1950 mAh
Laufzeit Standby/Sprechen 320h/5,3h
Gewicht 130 g
Preis (Internet) 121 Euro
Technische Details und Preisvergleich
  https://www.android-user.de/lp/17385
Performance
AnTuTu-Benchmark 5535 Punkte
Vellamo (HTML5/Metal) 1142/334 Punkte
Android-User-Bewertung 4,1
 

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