Letzte Woche startete Google Music endlich auch in Deutschland. Es ist also an der Zeit, sich einmal wieder eine App anzusehen, die Smartphone-Besitzer auf nahende Konzerte ihrer Lieblingsbands hinweist. Diesmal haben wir die erst Ende Oktober auf den neuesten Stand gebrachte App "Bandsintown" genauer unter die Lupe genommen.
Wie oft haben sie schon ein wichtiges Konzert verpasst, nur weil sie über die Anwesenheit einer ihrer Lieblingsbands nicht informiert waren? Anstatt wertvolle Zeit mit dem mehr oder weniger effektiven Durchstöbern von Musikzeitschriften zu verbringen, gibt es inzwischen technisch elegantere Lösungen in Form von Android-Apps, die die Band-Tourneen genauestens im Auge behalten. In diesem Rahmen testeten wir bereits die beiden Apps Gigbeat, die uns mit ihrem recht ähnlichen Funktionsumfang durchaus begeistern konnten.
Anmeldung nur via Facebook
Neuer auf dem Markt ist hingegen Bandsintown. Nach dem Download stellt sich zunächst eine altbekannte Hürde in den Weg: Um die Anwendung überhaupt nutzen zu können, muss man sich mit seinem Facebook-Account anmelden. Dem einen Nutzer ist das piep-egal, vielen wird diese Praxis jedoch unangenehm aufstoßen. Die recht zwiegespaltene Meinung über die Facebook-Notwendigkeit spiegelt sich unverblümt in den Bewertungen auf Google Play wieder. Zwar erreicht die hübsch designte App eine respektable Note von 4,3 von 5 Punkten, vielen 5- und 4-Stern-Bewertungen steht jedoch auch ein gerüttelt Maß an 1-Stern-Verdikten gegenüber.
Wie dem auch sei: Hat man sich mit seinen Facebook-Daten eingeloggt und der App den Einblick in den persönlichen Account gewährt, analysiert sie zunächst die eigenen Band-Likes (auf Deutsch: Die mit einem "Gefällt mir" versehenen Musikgruppen) und die auf dem Smartphone hinterlegte Musik. Danach speichert sie die auf diese Weise ermittelten Lieblingsbands für die spätere Verwendung ab. Auch last.fm und Pandora-Accounts können mit Bandsintown synchronisiert werden, um noch umfassendere Suchergebnisse zu erzielen. Um der App auch eine Recherchegrundlage zu geben, muss man zu guter Letzt den eigenen Aufenthaltsort mit einem Suchradius bis 100 Kilometer eingeben. Anschließend sucht Bandsintown aktuelle Daten zu den Bands und zeigt an, ob und wo diese soeben auf Tour sind. Falls sie in den eigenen Dunstkreis kommen sollten, sendet die Anwendung folgerichtig einen Alarm aus.
Die App gibt auch Band-Empfehlungen
Neben den Konzertterminen präsentiert die App dem begierigen Fan auch noch Vorschläge für neue und unbekannte Bands, die sie aus dem eigenen Musikgeschmack eruiert. Auf diese Weise erweitert sich das eigene Musik Know-How dank der App möglicherweise noch.
Hat Bandsintown ein Konzert gefunden, stellt die App zudem Informationen zum Veranstaltungsort und zur Anfahrt zur Verfügung, außerdem zeigt sie an, welche Facebooker sich für das gleiche Abendprogramm interessieren. Haben sich einige Veranstaltungen, auf die man gerne gehen möchte, angesammelt, so können diese auf einem Event-Kalender betrachtet werden. Natürlich haben die Entwickler der App auch eine Teil-Funktion beigefügt, damit die Facebook-Freunde nichts verpassen.

Fazit: Man kann die Facebook-Anmeldung mögen oder nicht – Fakt ist, dass Bandsintown allen Unkenrufen zum Trotz zu den beliebtesten Konzert-Apps auf Google Play gehört. Im Vergleich gefallen uns die Konkurrenten von Songkick jedoch deutlich besser – denn hier besteht kein Facebook-Zwang, auch das App-Design ist etwas gefälliger geraten. Für Bandsintown gibt es schlussendlich 4 von 5 Sternen.