Es gibt einen letzten Zeugen. Einen, der alles gesehen hat, was passiert ist und wie Prometheus die Seite gewechselt hat. Doch können Sie ihn retten? Können Sie die Welt vor Prometheus retten?
In diesem spannenden Ego-Shooter können Sie es ausprobieren, dazu noch gratis. Die einzige Voraussetzung: Sie brauchen ein Tegra-3-Gerät, denn aktuell gibt es The Conduit HD nur für Android-Smartphones und Tablets mit dem neuesten Nvidia-SoC (mal abgesehen vom Original auf der Wii).
Skurile Unterwelt
Nach einer kurzen Einleitung, die uns witzigerweise etwas an Ingress erinnert hat, landen Sie mit einer Schnellschuss-Feuerwaffe gerüstet in einem Tunnel, in dem sich offensichtlich ein größerer Unfall ereignet hat. Wie das genau passiert ist, werden Sie im zweiten Level von The Conduit HD übrigens erfahren. Hier müssen Sie sich nun mit allerlei mutierten Wesen herumschlagen, die aus den Lüftungsschächten und diversen Brutstätten schlüpfen. Neben der Maschinenpistole stehen Ihnen dabei auch Handgranaten und ein ganz besonderer Gegenstand — das ASA — zur Verfüfung. Damit sperren Sie Türen auf und finden in den unterirdischen Gängen immer zum Ziel.
Feuern, was der Gegner aushält
Das Besondere an The Conduit HD ist weder die Story noch die Grafik: es ist das Spielprinzip und die einfache Steuerung. Denn während Sie bei anderen Titeln sich vorwärts bewegen, umschauen und schießen müssen, übernimmt bei The Conduit HD der Computer die Schießerei. Sie können sich somit komplett auf die Steuerung konzentrieren. Das vereinfacht nicht nur das Gameplay sondern sorgt dabei auch für mehr Spaß und mehr Geschwindigkeit. The Conduit HD lässt sich auch mit einem Controller spielen, für uns war es aber der erste Shooter, der sich auch ohne Gamepad genießen lässt.
Damit das Spiel dabei aber nicht zu leicht wird, ist die Anzahl Munition beschränkt. Sie können also nicht einfach nur blöd drauflosballern, sondern müssen sich gut überlegen, wann und wo Sie welche Waffe benutzen. (Tipp: setzen Sie auch mal den Nahkampf ein, um die eine oder andere Kugel zu sparen.)
Intuitiv fanden wir auch den Einsatz der Handgranaten, die man einfach durch doppeltes Antippen auf den Touchscreen nach Vorne wirft. Wohin, ist dabei meistens Nebensache.
Kein Shadowgun
Etwas enttäuscht waren wir von der doch eher schlichten Grafik des Spiels, die im Prinzip 1:1 die Wii-Version von 2009 übernimmt. Von den Möglichkeiten des Tegra 3 ist nicht viel zu sehen. Das kennen wir aber bereits von GTA. Dafür sind die Schauplätze gut gewählt (Flughafen, U-Bahn-Zug und viele mehr).
Etwas mehr Abwechslung hätten wir uns auch bei den Leveln gewünscht. Allzuoft verlässt der Hauptprotagonist eine Tür, um dann am anderen Ende wieder in den praktisch gleichen Raum zu gelangen, der höchstens durch ein paar neue Requisiten und stärkere Gegner anders ausgestattet ist. Das beste Ballerspiel für Android bleibt für uns deshalb ganz klar Shadowgun. Aber spätestens bei der dritten Mission werden Sie sich eh nicht mehr mit solchen Belanglosigkeiten beschäftigen, sondern nur noch auf die Feinde und einen sicheren Kopfschuss konzentrieren.
Fazit
Es gibt zwar bei The Conduit HD eine gut gemachte Rahmengeschichte, aber eigentlich geht es wirklich nur darum, sich durch gezielten Einsatz der Schusswaffen von einem Level zum nächsten zu retten. Und genau das macht den Reiz des Spiels aus: man kann sich wirklich auf die Mission konzentrieren und Conduit HD versucht gar nicht erst, etwas anderes als ein Ego-Shooter zu sein. Insofern passt auch die Grafik, die zwar solide ist, aber keinesfalls großartig. Der Gesamtpreis von knapp 4 Euro für alle neun Level ist absolut angemessen, die zusätzlichen In-App-Features muss man nicht benutzen, um Conduit HD durchspielen zu können.
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