Wenn der DJ von Blumentopf ein Album aufnimmt und The Doors als Inspirationsquelle angibt. Wenn der Sound des Albums bei Hip-Hip beginnt und bei Elektro endet und dazwischen alles Möglich ist, dann müssen wir uns das genauer anhören.
Sepalot, seines Zeichen Plattendreher und Beatbastler bei den überaus erfolgreichen Blumentopf, ist in der Szene auch abseits seiner Band ein angesagter Plattendreher und Beatbastler. Das zeigen nicht nur seine explosiven Liveshows, bei denen sein Sound zu ekstatischem Tanz führt, sondern auch sein neues Album ?Black Sky? (reinhören) das durch Boxen gejagt, nun ja, zu ekstatischem Tanz führt, ganz so wie man sich das vorstellt von einem exzellente Plattendreher und Beatbastler.

Ein schwirrende Orgel zu Beginn von ?Black Sky? deutet noch auf The Doors hin. Danach heißt die Devise Ramba Zamba, spätestens wenn nach circa 1 Minute der Beat einsetzt und alle Grübler, die über die zuvor erlebte Minute, über die gehörten Streichern und Klaviertöne sinnierten, in zappelnden Hedonisten verwandelt werden. Ein Startschuss ohne Fehl und Tadel, weil jede Zurückhaltung direkt über Bord geworfen wird. Mit ?Who Loves You? knüpft er direkt daran an. Party Beats, die trotz ihrer Wucht, auch einer feuilletonistisch Beurteilung standhalten würden, brettern unter dem schmissig kratzigen Gesang, der weniger der Melodie wegen, als viel mehr der Anheizung des Publikums dient. Das Feuer das Sepalot hier abbrennt ist dementsprechend. Bevor der Partyaspekt mit ?Naught Boy? inkl. kraftvollen Gitarren Nachdruck verliehen wird, zeigt Sepalot in ?Follow Me Down? seine zweites Gesicht. Tanzbar zwar, aber durchzogen von Beats deren melancholische Ader durch den Blutkreislauf des Hörers zirkuliert. Ähnliches passiert auf dem, von Fab besungenen, Titeltrack, bevor das stampfende ?Let’s Have Some Glue? die Zügel wieder anzieht.
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Stilistisch gibt sich Sepalot keine Blöße. Wo aller Anfang beim Hip-Hop liegt, zieht er seine Musik kreuz und quer durch alle Genres und bedient sich ohne der Kopie anheim zu fallen. Das gelingt in dieser Eleganz nur ganz wenigen, Wax Tailor vielleicht oder auch Unkle. Auf ?Black Sky? gibt es aber nicht nur überschwängliche Tanzhits, sondern auch getragene Flimscores (?I Don’t Need You Anymore?) bis hin zu Morricone ähnlichen Sounds, die durch den Sepalot Filter gejagt werden um in dem souligen Hit ?March On? zu enden. ?Faithful Man? scheint in jedem Takt zu explodieren und wird von Jesper Munk mit dunklem Bariton in Teufels Küche gejagt. ?Wolf Doll? klingt nicht nur im Namen gefährlich, es ist auch ein heimtückisches Lied, das unscheinbar beginnt, mit kaum hörbaren Bässen, und dann doch der Party ein treuer Untertan ist.
Am Ende fällt der Hörer erschöpft in den Sessel. Er hat scheinbar alles gehört und alles erlebt und das in 40 Minuten. Sepalot sei Dank, der ein ungeheures Album, oder besser: ein Ungeheuer von einem Album auf die Menschen loslässt. ?Black Sky? ist was es ist, und das ist nicht wenig, sondern zusammengefasst gesagt: Eine Wucht! Label: Eskapaden Musik
VERLOSUNG:
Wir verlosen ein von Sepalot persönlich signiertes Album. Wer das gewinnen möchte schickt bitte eine Mail mit dem Betreff ?Sepalot? an musik@android-user.de. Einsendeschluss ist 15.09.2013.