Das Nexus 5 ist nun seit zwei Tagen bei uns in der Redaktion und neben viel Begeisterung macht sich auch etwas Ernüchterung breit. Wir haben sieben Punkte zusammengestellt, die uns beim aktuellen Top-Smartphone von Google fehlen, obwohl sie bei der Konkurrenz zu finden sind.
Das perfekte Android-Smartphone gibt es nicht, weil jeder Nutzer andere Vorstellungen davon hat. Manchen Anwendern dürfte der Dual-SIM-Support sehr wichtig sein, wiederum andere brauchen unbedingt einen wechselbaren Akku oder einen MicroSD-Kartenslot. Wir haben die sieben Punkte aufgeschrieben, die uns beim Nexus 5 fehlen, um es zum — für uns — perfekten Android-Handy zu machen. Dabei haben wir uns auf Features konzentriert, die bei der Konkurrenz bereits vorhanden sind.
7. Sprachbefehle ohne aktives Display
Ok Google funktioniert zwar auf dem Homescreen des Nexus 5 aber eben nur dort und nur, wenn das Handy auf Englisch eingestellt ist. Das neue Nexus-Smartphone einfach so aus dem Standby zu holen, funktioniert hingegen via Sprachbefehl nicht. Natürlich kann man hier auch gegenteiliger Meinung sein. So kann man immerhin sicher sein, dass das Nexus 5 nur dann zuhört, wenn das Display an ist.
Der Ruf nach „OK, Google“ funktioniert nur auf dem Homescreen und wenn das System in Englisch ist.
6. Aufwecken aus dem Standby durch Anklopfen
Eines der besten Features des neuen LG G2 ist die Anklopf-Funktion. Durch zweimaliges kurzes Antippen schaltet man das Display ein und wieder aus. Dieses Feature würden wir uns gerne für das nächste Nexus-Phone wünschen. Auch beim Nexus 7 wäre es mehr als wünschenswert, da die Buttons derart blöd angebracht sind, dass man das Tablet üblicherweise erst rundherum absuchen muss, um den Powerbutton zu finden. Hat man sich einmal an die Anklopffunktion des LG G2 gewöhnt, vermisst man diese bei allen Androiden.
Das G2 von LG lässt sich durch ein einfaches Anklopfen aus dem Standby aufwecken. BIld: lgblog.de
5. Wasserschutz
Es muss ja nicht gleich wasserdicht sein wie beim Xperia Z1, aber zumindest eine Behandlung mit Nanopartikeln wie bei den Motorola-Smartphones hätte dem Nexus 5 gut getan. Aktuell dürfte das Nexus 5 einen Sturz ins Wasserbecken wohl nur ein paar Sekunden lang überleben, wobei wir das nicht ausprobiert haben. Aktuelle Smartphones, die dieses Feature bieten sind unter anderem das Xperia Z/Z1 und sämtliche Modelle von Motorola mit Spritzwasserschutz.
Das Xperia Z1 von Sony ist komplett wasserdicht. Das Nexus 5 sollte man hingegen nicht ins Wasser fallen lassen.
4. Benachrichtigungen auf dem Display
Die LED ist eine tolle Sache, aber im Prinzip teilt sie dem Nutzer nur mit, dass sich etwas ereignet hat. Mit intelligenten Einstellungen bzw. der passenden Farbwahl kann man zwar noch herausfinden, ob eine neue E-Mail einging oder bloß jemand auf Google+ etwas gepostet hat, aber eigentlich muss man das Handy jedesmal in die Hand nehmen und entsperren, wenn man wissen will, was genau los ist. Auch hier hätte uns die Lösung vom Moto X sehr gut gefallen, allerdings funktioniert das Anzeigen wohl am besten auf AMOLED-Displays.
3. Wirklich gute Lautsprecher
Das Nexus 5 hat zwar endlich einen brauchbaren Lautsprecher, den man auch hört, wenn das Handy auf dem Tisch liegt, aber wirklich gut ist er immer noch nicht. Lassen Sie sich von den zwei Aussparungen am unteren Geräterand nicht täuschen: es ist nur hinter der linken Aussparung ein Mono-Speaker verbaut, rechts des MicroUSB-Anschlusses befindet sich vermutlich ein zusätzliches Mikrofon. Aktuelle Smartphones mit besseren Lautsprechern sind unter anderem das HTC One und das Moto X von Motorola (letzteres ist allerdings nur in den USA erhältlich).
Der Lautsprecher des Nexus 5 ist zwar besser als bei den Vorgängern aber noch längst nicht perfekt.
2. MicroSD-Slot
Auch hier gibt es klare Vor- und Nachteile. Fakt ist jedoch, dass sich die meisten Nutzer einen Einschub für MicroSD-Karten wünschen, damit sie zum Beispiel auch längere Videos drehen oder eine größere Musiksammlung auf dem Handy speichern können. Google wird in absehbarer Zeit kein Nexus-Gerät mit MicroSD-Slot produzieren, als Alternative eignet sich höchstens das Samsung Galaxy S4 in der Google Edition. Den fest verbauten Akku haben wir in diese Kritikpunkte explizit nicht aufgenommen, weil für uns das perfekte Smartphone nicht über einen einfach wechselbaren Akku verfügen muss. Es genügt, wenn sich dieser nach 2-3 Jahren vom Service austauschen lässt.
Die drei jüngsten Mitglieder der Nexus-Handyfamilie müssen ohne MicroSD-Slot auskommen.
1. Gute Akkulaufzeit
Auch wenn sich die Akkulaufzeit im Standby gegenüber dem Nexus 4 auf den ersten Blick deutlich verbessert hat, ist das Nexus 5 kein Akkuwunder. Der verbaute 2300-mAh-Akku reicht wie gewohnt gerade so über den Tag — oder eben auch nicht. Hier hätte Google ruhig zu einem etwas fetteren Akku greifen dürfen. Witzigerweise widersprechen die technischen Daten von Google den subjektiven Erfahrungen: Google gab beim Nexus 4 die Standby-Zeit mit maximal 390 Stunden an, beim Nexus 5 sollen es nur noch 300 Stunden sein. Gefühlt hält das Nexus 5 aber im Standby deutlich länger als der Vorgänger — aber immer noch nicht lange genug! Aktuelle Top-Smartphones mit deutlich besserer Akkulaufzeit sind zum Beispiel das Optimus G Pro und das G2 von LG.